Masuren II – Tag 3: Besichtigung Posen

Es ist 9.00 Uhr heute Morgen – der Bus erwartet uns am Eingang des Platzes. Wir fahren in die Stadt zur Besichtigung. Unsere Stadtführerin ist nett, äußerst kompetent und humorvoll. Außer ihren verständlichen Erklärungen gibt sie auch manche lustige Begebenheit an den entsprechenden Plätzen zum Besten. Posen ist eine sehr alte und die fünftgrößte Stadt Polens. Sie entstand auf der sog. Dominsel, auf der auch ganz Polen gegründet wurde. Die Insel wurde zu klein, der Ort breitete sich aus und wurde zum Stadtteil Malta, benannt nach den Maltesern, die als Kreuzritter von der Mittelmeerinsel Malta kamen. Und auf dieser Insel, auf die unser Bus uns über eine Brücke führte, besuchen wir den schönen Dom. Er ist in der jetzigen Form erst 80 Jahre alt, wurde aber fünfmal nach Zerstörung durch Krieg und Brand in verschiedenen Baustilen wiederaufgebaut. In der Krypta, in der sich einige Grabstätten und Reste der vergangenen Bauwerke befinden, sehen wir ein Modell der ersten Ausführung des Domes im präromanischen Stil.


Eine zweite, sehr schöne Kirche ist die Basilika Minor, etwas prunkvoller ausgestaltet als der einfachere, aber stilvolle Dom.


In der Stadt sehen wir viele hübsche Häuserfronten, besonders prachtvoll ist das Rathaus. Um 12.00 Uhr erscheinen aus dem Turmfenster zwei kämpfende Ziegenfiguren, und dazu ein lebendiger Turmbläser, der auf der Balustrade hoch oben seine Trompetenklänge ertönen lässt. Um Ziegen handelt es sich auch um eine der lustigen Geschichten unserer Stadtführerin, die wahr sein soll: August der Starke, Herrscher über Sachsen und Polen sollte bei einem Besuch köstlich mit einem Wildbraten bewirtet werden, der aber leider verbrannte. Ein pfiffiger Küchenjunge besorgte zwei Ziegen, und siehe da, sie schmeckten dem zufriedenen König. Zur Erinnerung an diese Begebenheit, kann man nun zwei Ziegen aus Edelmetall sehen, die zahlreiche Bewunderer anlocken. Deutlich und verschandelnd zu sehen ist, dass die Stadt z. zt., besonders der Marktplatz, mit Baustellen übersät ist. Dennoch kann man die Schönheit der Fassaden erkennen.


Im Innenhof einer Jesuitenschule ruhen sich die müden Krieger/innen ein wenig aus, bevor der Bus uns zum Camp zurückbringt! So ein interessanter Stadtrundgang strengt ja doch auch an!