
Die italienische Lebensart und der deutsche Frühaufsteher passen nicht immer zueinander. Bei schönem Wetter und in Anbetracht der vielversprechenden Route auf dem Weg nach Genua, rüttelten bereits um 07.45 h, unsere ersten Gäste an Schranke – wobei Check out eigentlich erst um 08.30 Uhr angesagt war. Gott sei Dank hatten unsere netten Gastgeber ein Einsehen und öffneten bereits zur frühen italienischen Stunde die Schranke, damit gleich 3 Fahrzeuge ausfahren konnten. Die Tour führte zunächst nach Asti, einem schönen, italienischen Städtchen, das wohl den meisten aufgrund des bekannten Asti Spumante bekannt sein dürfte. Das Städtchen bietet aber so viel mehr und man sollte sich Zeit nehmen für einen kleinen Bummel. Aufgrund des zentrumnahen Großparkplatzes war der Fußweg entsprechend kurz, das gleiche Glück hatten wir dann auch mit dem Parkplatz in Alba. Nachdem ich heute Morgen unser Geburtstagskind Anna im Namen von KUGA recht herzlich gratulieren durfte, haben wir uns in Asti spontan getroffen und bei einem Kaffee sehr nett unterhalten.
Die Stadt Alba ist vielen bekannt für den weißen Trüffel und angeblich die weltbesten Haselnüsse. All das wächst in der näheren Umgebung, nicht zu vergessen die vielen berühmten Weinanbaugebiete in der Umgebung – hier möchte ich nur den weltbekannten Barolo stellvertretend nennen. Die Stadt selbst ist eine hübsche Kleinstadt mit toller Fußgängerzone, in der viele Geschäfte zum bummeln lohnen. Selbstverständlich kann man sich auch wunderschön niederlassen, bei einem Café die regionalen Köstlichkeiten schmecken lassen und das rege Treiben beobachten. Hervorheben möchte ich in Alba auch die Vielzahl an sehenswerten Kirchen, die Fotos können hiervon nur einen kleinen Eindruck wiedergeben. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei unseren Gästen recht herzlich bedanken für die Übermittlung von wirklich gutem Bildmaterial zur Bereicherung der Reiseberichte. Dabei muss ich immer wieder Schmunzeln, da sich das ein oder andere Motiv auch bei mir in der Fotogalerie schon befindet. Leider kann ich oftmals gar nicht so viel tolle Bilder unserer Gäste im Bericht verwenden, wie ich gerne möchte.
Die anschließende Fahrt über Land von Alba bis nach Mondovi ist eine verführerische Abwechslung. Es gibt so viele Ortschaften und Weingüter, die einen Stopp und Besichtigung lohnen, dass man alleine hier für den ganzen Tag gut ausfüllen könnte.
Auch die kleine Stadt Mondovi, mit der Piazza und der wunderbaren Altstadt einschließlich Kathedrale, ihrer mittelalterlichen Stadtmauer und der 550 m langen Standseilbahn von der Unterstadt zur Piazza, sollte man unbedingt besuchen. Aber mit Blick auf die Uhr muss man dann doch irgendwann zurück auf die Autobahn und den Weg Richtung Küste einschlagen (wobei die Autobahn auch ausreichend Kurven ind Baustellen bereithält, die Zeit kosten, dafür landschaftlich schön und man kommt vom Piemont nach Ligurien).
Auch die Küstenstraße von Savona Richtung Genua hat wieder so viele schöne Ecken und kleine Uferpromenaden, die man alle nicht einfach nur links liegen lassen möchte und zu einem kleinen Spaziergang mit Kaffee einladen.
Kaum waren wir am Campingplatz angekommen, war auch schon wieder eine Tafel errichtet, zu der unser „verlorenen Gast“ mit Bier, Wein und Grappa eingeladen hatte – eine wirklich nette Aufmerksamkeit, die regen Zuspruch fand. Auch auf unser Geburtstagskind Anna wurde dann ein Geburtstagsgruß angestimmt, natürlich von unserem Schorsch mit Unterstützung der ganzen Mannschaft. Was mir langsam unheimlich wird, sind die scheinbar unendlichen Staumöglichkeiten eines Wohnmobils – der Thomas zaubert irgendwoher jeden Abend Nachschub an Likör jedweder Art. Der hungrige Reiseleiter hat dann noch zum Wein einen köstlichen Allgäuer Brotzeitteller bekommen, richtig lecker. So verging ein ausgesprochen schöner, interessanter und abwechslungsreicher Tag voller neuer Eindrücke und Erlebnisse mal wieder wie im Fluge. Jetzt freuen wir uns schon auf den Ausflug nach Genua und hoffen, dass auf den Gleisen hinter uns in der Nacht keine Züge verkehren.