
Pünktlich zur Abholung mit dem Bus hat sich die Gruppe an der Rezeption gut gelaunt zusammengefunden. Nachdem es Sonntag war, konnten wir ohne viel Verkehr in 30 Minuten in die Innenstadt von Turin fahren. Wir haben unseren exzellenten Guide beim Aussteigen am Teatro Regio di Torino getroffen. Bei Sonnenschein und zunehmend wärmeren Temperaturen haben wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung zu Fuß unter fachkundiger Führung erkundet. Die Stadt Turin war für viele überraschend schön mit ihren historischen Bauwerken, Galerien, Prachtstraßen, großen Plätzen, bedeutenden Museen – viele waren sich der historischen Bedeutung und der Geschichte der Stadt Turin nicht bewusst. Daher nur kurz, zu den aussagekräftigen Bildern, ein kurzer Abriss zu Turin:
Die Stadt gehört zu den wichtigsten Kultur-, Universitäts-, und Wirtschaftszentren Italiens und ist für ihr architektonisch vielfältiges Stadtzentrum bekannt. Viele der öffentlichen Plätze, Schlösser, Gärten und eleganten Paläste, wie der Palazzo Madama, wurden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert errichtet. Zudem wird das architektonische Erbe durch zahlreiche Gebäude im Stil des später aufkommenden Neoklassizismus und des Art Nouveau bereichert. Ein Teil des historischen Barockzentrums von Turin wurde unter dem Namen Residenzen des Königshauses von Savoyen im Jahr 1997 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Darüber hinaus beherbergt die Stadt das Museo Egizio und die Mole Antonelliana, das architektonische Wahrzeichen der Stadt, in dem sich das nationale Kinomuseum befindet, die beide zu den wichtigsten Museen Italiens gehören. Die Stadt ist zudem historisch ein wichtiges politisches Zentrum Europas. Ab dem Jahr 1563 war sie die Hauptstadt des Herzogtums Savoyen, dann des Königreichs Sardinien, das vom Haus Savoyen regiert wurde, und von 1861 bis 1865 die erste Hauptstadt des vereinigten Italiens, bevor der Regierungssitz später zuerst nach Florenz (1865) und dann nach Rom (1871) verlegt wurde.
Die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt Turin sind u.a.:
- Turiner Dom mit dem Turiner Grabtuch
- Die Schlösser und Residenzen der Herzöge von Savoyen
- Der Palazzo Madama
- Palazzo Reale
- Museo Egizio (2. größtes und ältestes der Welt)
- Das Lingotto Gebäude (später mehr)
- Palazzo Carignano
Leider mussten wir gegen Ende unseres zweieinhalbstündigen Stadtrundgangs überraschend den Verlust eines Gastes feststellen, den wir und auch seine Frau kurz vorher noch gesehen hatten. Er hatte vor lauter Begeisterung und filmen der Sehenswürdigkeiten den Anschluss verloren, bei seinem Handy war der Akku leer und das Handy seiner Frau, die bei uns war, hörte er nicht. Es war toll zu sehen, wie in der Gruppe sofort gemeinsam versucht wurde zu unterstützen (Handy, Geld, Kontaktinformationen Reiseleiter und Campingplatz etc.), einschließlich einer Suchaktion in der näheren Umgebung und auf der bisherigen Route. Am Ende konnten wir die Situation lösen, da er bereits im Bus wohlbehalten auf uns wartete. Leider hatten wir dadurch fast 30 Minuten verloren.
Das anschließende Mittagessen und die Besichtigung der Markthalle musste daher zeitlich ziemlich gestrafft erfolgen. Im Anschluss hatten wir den Besuch des Lingotto Gebäudes auf unserer Agenda. Das Lingotto-Gebäude, einstmals die für FIAT errichtete größte Autofabrik der Welt, wurde nach Plänen des Architekten Renzo Piano in ein Kongresszentrum, Einkaufszentrum, Konzerthalle und Hotel transformiert. In der fünften Etage des Gebäudes befindet sich das Kunstmuseum Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli. Berühmt ist der Bau für die auf dem Dach angelegte ovale Teststrecke mit Steilkurven. Nach dem informativen, aber heißen Rundgang auf der Teststrecke, hatten wir uns eine kurze Pause verdient, bevor er dann mit dem Bus wieder in die Innenstadt ging. Dort hatten wir dann noch Zeit zur freien Verfügung.
Am Ende des Tages gab es dann noch die obligatorische Besprechung für den nächsten Fahrtag Richtung Genua und die Information zum Ablauf für die Stadtbesichtigung von Genua. Netterweise gab es bei der Besprechung wieder ein gespendetes Bier und Grappa di Barolo sowie Limoncello. Der Limoncello Crema war, ich zitiere: „saulecker“ – dem ist für heute nichts hinzuzufügen.