
Die Hoffnung, dass sich nach dem nächtlichen Regen die Sonne durchsetzt, erfüllte sich nur teilweise. Aber es regnete wenigstens nicht mehr. Ein Bus, der schon ein bewegtes Leben hinter sich hat, holte uns am Camp ab und brachte uns zum zweiten Stausee in der Kaskade der drei Stauseen des Drin. Fand die erste Hälfte unserer Anfahrt noch auf normalen Straßen statt, forderte der zweite Teil in den albanischen Alpen Fahrzeug, Fahrer und Passagiere bis an die Grenze heraus. Die „Straße“ bestand nur noch vereinzelt aus Belag. Der Rest war Loch an Loch. Hier zeigte sich die Qualität und stoische Gelassenheit unseres Fahrers. Doch die Bootstour auf dem Stausee entschädigte für alles. Die Sonne kam manchmal zaghaft zum Vorschein, der Ausblick vom Boot auf die steil aus dem Wasser ragenden Felsen und die prächtige Natur war jedoch unvergleichlich. Nach einer Stunde Fahrt durch eine Gegend, die eher noch in Norwegen zu finden ist, hieß es umsteigen. Offensichtlich hatte man den Pegel des Stausees gesenkt, um eventuell den Wasserzufluss durch Unwetter auffangen zu können. Der niedrige Wasserstand verhinderte jedoch, dass unser Boot bis zum Restaurant durchfahren konnte. Wir mussten zweimal ein Stück laufen und an provisorischen Anlegestellen in andere Boote ein- und aussteigen. Dafür gab es in einem Restaurant am Ufer des Seezuflusses ein ausgiebiges Essen mit albanischen Spezialitäten. Die Rückfahrt mit dem Boot geschah auf die gleiche Weise, sorgte jedoch wiederum dafür, dass die erste Hälfte der holprigen Busrückreise gelassener hingenommen wurde. Am Ende waren sich alle einig, dieser Tag war ein wunderschönes Erlebnis. Ein besonderes Dankeschön erhielt natürlich unser Busfahrer.