Rumänien-Bulgarien II – Tag 12: Schiffsausflug Donaudelta

Heute ist der Tag der Frühaufsteher, denn der Bus holt uns schon früh ab. Wir werden mit einem prächtigen Sonnenaufgang belohnt.



Um 7:30 Uhr gehts los in nördliche Richtung nach Tulcea, kurz vor der Grenze zur Ukraine. Die Gegend hier, die Dobrudscha, ist sehr fruchtbar. Während der Fahrt sehen wir große landwirtschaftliche Betriebe und endlos große Felder bis zum Horizont.


Die Energiewende ist auch in Rumänien angekommen: da hier im Donaudelta fast ständig der Wind bläst, gibt es hier hunderte von Windrädern zur Stromerzeugung.


Wir erreichen die Hafenstadt Tulcea. Dort verzweigt sich die Donau in drei Donauarme: der Chilia-Arm, der Sulina-Arm und der Sf.-Gheorghe-Arm. Diese sind durch ein endloses Netz von Flussarmen und Seen, dazwischen Schilf und Auwälder, miteinander verbunden. Das Donaudelta ist das größte Feuchtgebiet Europas und ein Biosphärenreservat in dem mehr als 4.000 Tierarten und 1.000 Pflanzenarten heimisch sind. Demnach erklärte die UNESCO das Gebiet zum Weltnaturerbe. Es ist eine 80 km lange und 70 km breite Fläche aus Land und Wasser, die größte zusammenhängende Schilffläche der Welt, achtmal so groß wie der Bodensee! Es leben hier über 90 Fischarten, darunter auch der bis zu 10 Zentner schwere Stör. Ebenso gibt es hier über 330 Vogelarten. Es ist ein wichtiges Rastgebiet für Zugvögel. Man hat festgestellt, daß sich hier 6 Vogelfluglinien kreuzen. Es gibt hier viele Pelikane, Reiher, Kormorane, Löffler, um nur wenige zu nennen. Für die 15.000 Bewohner ist das Leben weniger romantisch, sondern von harter Arbeit geprägt. Als Arbeiter, Fischer, Imker oder Schilfschneider müssen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Da bietet der einsetzende Tourismus einen guten Nebenverdienst. Wir steigen um aufs Schiff. Wir befahren die dichten Verzweigungen der Hauptarme. Wir sehen vereinzelt Graureiher aber sonst sind die meisten Vögel schon in ihre Winterquartiere in den Süden geflogen.


Mittags wird uns auf dem Schiff ein köstliches 3-Gänge-Fischmenü serviert. Während der weiteren Fahrt am Nachmittag genießen wir die Natur, die wärmende Sonne und nutzen die Zeit zum Relaxen und zur Unterhaltung.


Heute fährt das Schiff bis hoch zum Chiliaarm. Die passieren den Grenzposten und sind in der Mitte des Flusses direkt an den Grenzbojen der Ukraine. Das gegenüber liegendem Ufer ist schon die Ukraine. Weiter hinten sehen wir die Hafenanlagen von Ismail. Irgendwie ein bedrückendes Gefühl.


Heute war wieder mal ein langer Tag, umso mehr freuen wir uns auf den morgigen Ruhetag.