Masuren I – Tag 9: Mragowo – Marienburg

Wir gehen heute zeitig auf Tour – zwei sehr interessante Besichtigungsorte liegen auf unserer Strecke. Zunächst geht es zum Schiffshebewerk, einer außergewöhnlichen Attraktion. Hier werden Schiffe und Boote durch ein ausgeklügeltes Wasserkraft-System mit starken Stahlseilen über Land gezogen, dort wo konventionelle Schleusen nicht eingesetzt werden konnten. Heutzutage wird diese Einrichtung nur noch für Touristenzwecke genutzt. Trotz des regnerischen Wetters haben wir uns die Sache mit Vergnügen angesehen.


Nun haben wir noch einen phantastischen Ort aufzusuchen. Wir sind verabredet für eine Führung durch die riesige Ordensburg Marienburg. Es ist die größte mittelalterliche gotische Burg der Welt und ein prächtiges Denkmal europäischer Kultur. Noch heute gibt es Einrichtungen des Deutschen Ordens mit Hochmeistern, zerstreut auf viele Länder: Österreich, Italien, Deutschland etc. Allerdings sind die Mitglieder heute keine Ritter mehr, sondern Ordensbrüder und auch Frauen haben Zugang. Wir verbringen zwei Stunden mit unserem sehr belesenen und engagierten Burgführer auf Erkundungsgang. Allerdings meint dieser, dass man zwei bis drei Tage in diesen Backsteinmauern verbringen muss, um die unglaublich vielen Räume, Höfe und Ecken kennenzulernen und in die beinahe unendliche Geschichte wirklich einzudringen. Aber wir erfahren auch in den zwei Stunden schon sehr viel Hochinteressantes! Im zweiten Weltkrieg wurde die Burg grauenhaft zerstört, was das Foto zeigt. Nach und nach wurde sie wieder mit finanzieller Unterstützung von Gremien, auch verschiedener Länder wiederaufgebaut.


Die Besichtigungstour in der Burg war hochinteressant, aber auch anstrengend. Aber wir haben genügend Zeit, uns in Ruhe auf das sehr gute Essen im gepflegten Lokal vorzubereiten Es liegt am Eingang des Platzes, und so haben wir noch den Vorteil, unsere müden Füße nicht mehr so weit bewegen zu müssen.