Die Elbe II – Tag 2: Besichtigung Dresdens

Nach der Begrüßung gestern, ging es heute richtig los! Wir hatten einen wunderschönen Tag, den uns Herr Winkler, unser bewährter Stadtführer, bescherte. Pünktlich kam der Bus zum Campingplatz und holte uns ab zur Besichtigung Dresdens. Schon auf der Fahrt wählte Herr Winkler einen Weg dorthin, der uns die Schönheit der umliegenden Natur aufzeigte. Zunächst drehten wir ein paar Runden mit dem Bus, um verschiedene Stadtteile und die äußere Neustadt zu erkunden. Durchs Busfenster Fotos zu schießen, ging leider nicht. Aber beim „schönsten Milchladen der Welt“ (so nennt sich die Molkerei Pfund) machten wir einen Foto- und Einkaufsstop. Dieser Laden stammt aus dem Jahre 1892 und ist wunderschön gestaltet. Alle Wände sind bestückt mit Fliesen von Villeroy und Boch, und es gibt allerlei „käsige“ und andere Leckereien zu kaufen.


Über die Brücke geht’s ins Zentrum und somit in die wunderschöne Altstadt mit ihren berühmten Gebäuden barocker Baukunst, einer Fülle an Fotomotiven, von denen ich nur einige aufzeige. Per pedes landen wir erstmal vor der bekannten Semperoper. Allerdings kann man kommen, wann man will, stets sind Baufahrzeuge und -stellen im Bild!


Durchs große Tor geht es hinein in den Zwinger. Der Herrscher August der Starke ließ im Jahre 1710 eine Orangerie erbauen, aus der heutige Zwinger bis 1732 erwuchs. Seinen Namen bekam er daher, dass aus Platzgründen diese Anlage „hineingezwungen“ werden musste. Der Zwinger war nie Residenz und diente nur repräsentativen Zwecken August des Starken. Es wurde ein Meisterwerk barocker Bauweise. Leider gehörte bei unserem Besuch der sehenswerte Glockenspielpavillon, der ein Glockenspiel aus Meissener Porzelan in sich trägt, zu den eingerüsteten Gebäuden.


Und unentwegt macht uns Herr Winkler auf die sehenswerten Dinge aufmerksam und erzählt uns deren Geschichte und Wissenswertes. Wir gehen zurück zum Theaterplatz vor der Semperoper und schauen uns die einstige katholische Hofkirche an, in der in einer Kapsel das Herz August des Starken ruht. Sein Körper ist im Krakauer Dom beigesetzt, da er auch als König von Polen gekrönt war.


Weiter geht’s vorbei am „Grünen Gewölbe“, dem Museeum, in dem Kunstgegenstände von enormem Wert beherbergt sind. Man erinnere sich an den skandalösen Juwelenraub vor einigen Jahren! Von hier haben wir noch einen schönen Blick zur Semperoper! Und nun stehen wir vor der Schloßmauer, auf der aus Tausenden von Porzellanfliesen der berühmte „Fürstenzug“ mit den Herrschern des Hauses Wettin abgebildet ist. Hoch zu Ross erkennt man hier auch August den Starken.


Der „Fürstenzug“ ist „abgelaufen“, und wir kommen zum Neumarkt, wo uns das „Symbol der Versöhnung, nämlich die Frauenkirche erwartet. Auch Reformator Luther hat sich hier eingefunden! Um in die Kirche hineinzukommen, muss man eine Riesenschlage von auf Einlass Wartenden überwinden. Dafür reicht unsere Zeit nicht, KUGA hat ein weiteres Highlight, nämlich eine Schifffahrt auf der Elbe für uns gebucht.


Husch, husch, wir machen uns auf den Weg zum Schiffsanlegeplatz und erleben eine herrliche und erfreuliche Fahrt auf dem Raddampfer „Meissen“. Üppiges Grün an beiden Ufern, prächtige Villen, Schlösser und Weinberge, die bis zum Elbufer hinunterreichen, bieten sich unseren Blicken.


Die drei bekannten Elbschlösser liegen am Hang: Schloss Eckberg, Lingner Schloss und Albrechtsberg, alle erbaut in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein sehr altes Wasserwerk liegt am Ufer, und auch unter Dresdens berühmtester Brücke, dem „Blauen Wunder“ schippern wir hindurch. Schließlich gelangen wir zum Ausstiegsziel, direkt bei der anmutigen Schlossanlage Pillnitz. Hier kommt wieder unser August der Starke ins Spiel, es ist nämlich ein Geschenk an seine langjährige Geliebte, die Gräfin Cosel, die er allerdings eines Tages ins Schloss zu Stolpen verbannte.


Unser Bus holt uns hier ab, aber noch geht’s nicht nachhause! Die Besichtigung der Bastei stand noch auf dem Programm, ein weiterer Höhepunkt. Aber wir schauten uns die Felsen nicht nur an, sondern wir stiefelten treppauf, treppab durch die ganze Felsenburg, vom Anfang bis zum Ende – und das war „schnaufig“, aber einfach toll und die Ausblicke phantastisch!


Danach gings wirklich Richtung Heimat, doch auf dem Weg zeigte uns der unermüdliche Herr Winkler viele Bilder dieser schönen Landschaft. Er wählte die Strecke zu den Lichtenfelder Wasserfällen, die heute ungewöhnlich viel Wasser führten, aber eigentlich nicht wirklich spektakulär sind. Aber in diesem Falle ist der WEG das ZIEL, der Weg, der durch ein wunderschönes Tal führt, das Kirnitschtal! Das hats gebracht. Ja, was soll ich noch sagen: schließlich erreichten wir den Campingplatz, etwas müde, aber hell begeistert. Es war so ein wundervoller Tag! Unser Dank galt Herrn Winkler, der uns durch sein ausgeklügeltes Programm und seine liebenswürdige Art so viel Spaß geliefert hat. Und auch dem Fahrer seigedankt, der uns mit seinem Riesenbus gekonnt, sicher und souverän durch enge Straßen, steile Kurven und Gefälle unbeschädigt wieder zum Campingplatz brachte.