
Damit eines von Anbeginn klar ist: Wir besuchen das zweitkleinste Land der Welt (nach dem Vatikan), aber mit der höchsten Bevölkerungsdichte! Und 30 % der Einwohner sind Millionäre. Aber auch für die, so scheint es, ist das Auto ein Statussymbol. Dazu später mehr. Aber nun von Anfang an: Das Fürstentum Monaco (offizieller Name), ein Stadtstaat, der gleichzeitig Hauptstadt ist, wird seit 2005 von Prinz Albert der II. an der Spitze regiert. Zuvor hat Monaco 1911 eine Verfassung erhalten. Das war der Beginn der konstitutionellen Monarchie. 1949: Fürst Rainier III. tritt die Herrschaft an. 1956: Hochzeit von Fürst Rainier III. mit Hollywood-Star Grace Kelly – weltweite Aufmerksamkeit. Die Fürstenfamilie lebt im Fürstenpalast, vor dem wir um genau 12:00 Uhr die Wachablösung verfolgten. Monacos gesamte Fläche ist 2,1 km². 39.000 Einwohner besiedeln das Land, das keine Armee hat und von Frankreich beschützt wird. Obwohl nicht in der EU, ist in Monaco der Euro die Währung. Apropos Währung und Geld: Monaco ist eine Steueroase: Keine Einkommensteuer für Einwohner – das zieht viele reiche Privatpersonen an. Das lässt sich auch leicht an der Anzahl der Luxusautos erkennen. Besonders vor dem Casino Monte-Carlo werden die Fahrzeuge präsentiert. Porsche, Lamborghini, Ferrari, Bentley, Jaguar gehören ganz normal zum Stadtbild.
Einen Besuch wert ist auf jeden Fall das Ozeanografische Museum. Seit 1910 ist es eine der bedeutendsten Meeresforschungs- und Bildungseinrichtungen der Welt. Hier findet eine Förderung von Meeresforschung, Bildung und Meeresschutz statt. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, NGOs und Organisationen weltweit und es werden Ausstellungen, Konferenzen und Forschungsprojekte organisiert. Das Ozeanografische Institut und Museum liegt unweit von der Altstadt.
Zuerst besuchten wir die Jardins Saint-Martin, ein ruhiger und beschaulicher Park mit schönem Meerblick, um dann am Palais de Justice vorbei auf den „Platz du Palais“ und zur Aussichtsplattform zu gelangen. Was für ein Blick: Monaco bzw. Monte-Carlo von oben! Der Jachthafen, die Rennstrecke, Hochhäuser, von oben sieht alles aus wie im Miniatur-Wunderland in Hamburg. Einige gingen in der Altstadt spazieren, besuchten das Ozeanografische Museum oder besichtigten den öffentlichen Teil des Palastes von Abert II. Wie erwartet war er wieder nicht zu Hause, obwohl seine Fahne auf dem Turm wehte. Kein Verlass auf Fahnensymbolik.
Nach der ersten Freizeit fuhren wir mit dem Bus über die Rennstrecke von Monaco, auf der seit 1929 der Grand Prix ausgetragen wird, nach Monte-Carlo. Hier stand der Besuch des Casinos auf dem Programm. Das Casino gibt es übrigens seit dem Jahr 1861 und ist hier ein festes Symbol für Luxus, Reichtum und Glücksspieltradition. Der Eintritt in den Vorraum versetzte uns um Jahre zurück. Das Casino von Monte-Carlo ist nicht mehr exakt wie 1861, aber: Es bewahrt den historischen Glanz, wurde stilvoll weiterentwickelt und zählt zu den schönsten Spielbanken der Welt. Überhaupt ist die Stadt, natürlich oder wahrscheinlich wegen des vorhandenen Geldes, sehr sauber und sieht aufgeräumt aus. Die Fahrt mit dem Bus innerhalb der Stadt fand durch ein unterirdisches Labyrinth an Straßen, Kreuzungen bzw. Kreisverkehren statt. Für die Rückfahrt wurde die Küstenstraße gewählt, die uns tolle Ausblicke auf die Küstenorte zwischen Monaco und Nizza boten. Morgen geht es in die Welt des Parfums: also heißt es, sich noch schnell an den Roman von Patrik Süskind erinnern.