
Stichwort: Grand Canyon! Atemberaubende Ausblicke und ungeheure Felsformationen waren heute das Highlight auf der Strecke. Die Gorges du Verdon! Auf Deutsch: Verdonschlucht oder Schlucht des Verdon. Es handelt sich um eine beeindruckende Flussschlucht in der Provence, oft als der „Grand Canyon Europas“ bezeichnet. Die Schlucht wurde vom Fluss Verdon in den Kalkstein des französischen Voralpenmassivs gegraben und ist bis zu 700 Meter tief. Sie liegt zwischen den Regionen Provence und Côte d’Azur und ist besonders beliebt zum Wandern, Klettern, Kajakfahren und für Bootsfahrten auf dem türkisfarbenen Fluss. Vor Millionen von Jahren war das Gebiet, in dem heute die Verdonschlucht liegt, von einem tropischen Flachmeer bedeckt. In diesem Meer lagerten sich über viele Millionen Jahre Muschelschalen, Korallen, Kalkablagerungen und andere Meeressedimente am Meeresboden ab. Diese Sedimente verfestigten sich im Laufe der Zeit zu mächtigen Kalksteinschichten. Während der alpidischen vor ca. 45 Mio. Jahren stattfindenden Gebirgsbildung, bei der die Alpen entstanden, wurde auch das heutige Verdon-Gebiet angehoben und gefaltet. Dabei entstand das Hochplateau, das man heute rund um die Schlucht sieht – z. B. die Plateaux de Canjuers und de Valensole. Die Kalkschichten wurden teilweise geknickt, verschoben und aufgetürmt, was zu den beeindruckenden Klippen und Wänden führte. Diese sind deutlich sichtbar. Der Fluss Verdon begann sich seit ca. 2,5 Millionen Jahren nach der Hebung tief in das Gestein einzugraben. Durch Wassererosion, Frostsprengung und tektonische Bewegungen entstand allmählich die heutige bis zu 700 Meter tiefe Schlucht. Besonders beeindruckend ist, wie der Fluss sich durch das harte Kalkgestein gefressen hat – dabei entstand einer der tiefsten Canyons Europas. Sehr oft sind an den Hängen große Gänsegeier zu sehen, die im Aufwind segeln. Natürlich führt keine Autobahn in ein solches Gebiet und die Straßen sind entsprechend alt und für kleine Fahrzeuge gebaut. Da müssen die FahrerInnen von Wohnmobilen geschickt und vor allem vorausschauend fahren. Aber alle Verkehrsteilnehmer bemühen sich Rücksicht zu nehmen und so kommen alle gut und rechtzeitig an. Es bleibt sogar noch Zeit für eine Pause und einen Sprung ins Campingplatz-Schwimmbad. Um 19 Uhr gibt es dann eine Stärkung in Form eines 3-Gänge-Menüs. Sehr lecker: Salat Nicoise, Kalb in einer tollen Soße mit Gemüse und einem Schokokuchen. Nach einem langen Tag und viel Informationsaustausch geht’s in die Womo-Koje. Morgen um 9:30 werden wir von einem Bus abgeholt, der uns in die Blumenstadt Nizza bringt.