Ostseeumrundung II – Tag 21: Rauma – Stadtbesichtigung

Heute werden wir stilecht mit der Bimmelbahn direkt vom Campingplatz abgeholt – ein fröhlicher Start in unseren Stadtbesichtigungstag. Am Morgen regnet es noch leicht, doch pünktlich zum Ausstieg in der Altstadt hört der Regen auf – perfektes Timing!


Bei trockenem Wetter beginnt unser Rundgang durch die UNESCO-geschützte Altstadt von Rauma. Die engen, verwinkelten Gassen und über 600 gut erhaltene Holzhäuser verleihen dem Ort einen ganz besonderen Charme. Unser Guide nimmt uns mit auf eine Zeitreise: Wir hören von der Seefahrertradition, dem regen Handel vergangener Jahrhunderte und natürlich von der berühmten Spitzenklöppelei, für die Rauma weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.


Während unseres Rundgangs erfahren wir Interessantes über die alten Häuser: Die Spiegel an den Fenstern hatten eine praktische Funktion. Sie ermöglichten es den Bewohnern, schon von innen zu beobachten, wer die Straße entlangging, ohne selbst gesehen zu werden. So konnte man sich diskret auf Besucher einstellen oder einfach das Geschehen vor dem Haus im Blick behalten.


Die Porzellan-Hunde dienten nicht nur als Dekoration, sondern hatten früher auch eine praktische Funktion: Anhand der Hunde konnte man erkennen, ob der Mann des Hauses zu Hause war. Wurde der Hund beispielsweise mit dem Rücken zur Straße platziert, bedeutete das, dass der Herr des Hauses abwesend war. So konnten Besucher oder Nachbarn auf einen Blick sehen, ob jemand da war – eine kleine „heimliche“ Nachricht aus der Vergangenheit.


Danach bleibt noch Zeit zur freien Verfügung – ob für einen gemütlichen Cafébesuch, einen Bummel oder einfach zum Genießen der historischen Kulisse von Rauma.


Wir sehen auch die Kirche des Heiligen Kreuzes, eine ehemalige Franziskanerkirche aus dem 15. Jahrhundert. Am Morgen war sie für Besucher noch geschlossen, da eine Messe stattfand. Später können wir aber einen Blick ins Innere werfen – festlich geschmückte Bänke und Musik deuten auf eine Konfirmation hin. Die besondere Stimmung im Kirchenraum unterstreicht die historische Bedeutung dieses Ortes.


Später holt uns die Bimmelbahn wieder ab – mit einer kleinen Extrarunde durch die Altstadt geht es gemütlich zurück Richtung Campingplatz. Pünktlich mit dem nächsten Regenschauer erreichen wir unsere Fahrzeuge. Alle zieht es ins warme Wohnmobil.

Zur Routenbesprechung am Abend nieselt es erneut – viele verschwinden rasch wieder in ihren Womos. Andere hingegen lassen sich den Abend nicht verderben und genießen ihn entspannt in der kleinen Bar direkt vor dem Platz – bei Rippchen mit Ofenkartoffeln oder einem Aperol Spritz lässt es sich gut aushalten.