
Burgos liegt auf einer Höhe von fast 900 m ü.M., auf der nordkastilischen Hochebene, der Meseta. Der Volksmund sagt: 9 Monate Winter und 3 Monate Hölle. Heute Nacht hat es geregnet. Da sich der Boden bereits in den letzten Tagen vollgesaut hat, bilden sich schnell große Pfützen auf den Stellplätzen. Mit 6 Grad, Wind und leichtem Nieselregen ist es heute echt ungemütlich. Der Bus bringt uns in die Stadt. Wir überqueren den Fluss Arlanzõn und beginnen unsere Besichtigung am mächtigen Marientor. Bereits hier zeigt sich der Reichtum und die Macht der Stadt. Im 16. Jhd. war sie ein wichtiges Handelszentrum und profitierte vom Jacobsweg, was Verbindungen nach ganz Europa ermöglichte.
Auf der Flaniermeile, Consulado del Mar, können wir die schönen Miradores (verglaste Balkone) und die Platanenallee, deren Äste miteinander verwachsen sind, anschauen.
Der Weg führt uns weiter durch die Altstadt, unter anderem an den Palast „Casa del Cordón“, wo sich am 23.04.1497 Königin Isabella mit Christoph Columbus getroffen hat.
Anschließend geht es zur mächtigen Kathedrale, nach Sevilla und Toledo, die drittgrößte des Landes. Sie erinnert an den Kölner Dom, kein Wunder – es war der gleiche Baumeister: Hans von Köln und später sein Sohn Simon. Da unsere Eintrittskarten vorgebucht sind, können wir die ca. 100 m lange Menschenschlange umgehen und sofort in die Kathedrale eintreten. Sehr angenehm bei der Kälte!
Die Kathedrale, UNESCO-Weltkulturerbe, verfügt über viele prachtvolle Altäre flämischer Künstler und Bildhauer, ist überall reich verziert und birgt viele Kunstschätze. Einfach überwältigend!
Hervorzuheben ist noch das schlichte Grab des spanischen Nationalhelden Rodrigo Díaz de Vivar, besser bekannt als „El Cid“, der hier geboren wurde und in der Kathedrale seit 1921 begraben liegt. Über seinem Grab wölbt sich in 59 m Höhe eine riesige Kuppel.
Das mächtige Chorgestühl aus dem 15. Jhd. ist aus Nussbaumholz hergestellt, die Intarsien sind aus Buchsbaum.
Interessant ist auch der Fliegenschnapper „Papamosca“, der zu den Glockenschlägen der vollen Stunde den Mund bewegt.
Nach der Besichtigung sucht sich jeder schnell eine Tapas-Bar, um sich zu erwärmen und gut zu essen.
Morgen geht es weiter in Richtung Süden. Hoffentlich wird es bald warm und sonnig!