
Um 10:00 Uhr trafen sich die Teilnehmer, um zum Freilichtmuseum-Tiroler Bauernhöfe zu wandern. Rund 30 Minuten dauerte der Spaziergang auf einem angelegten Wanderweg. Das Museum möchte die Vergangenheit des ländlichen Wohnens und Arbeitens vor der Industrialisierung sichtbar machen. 37 wiedererrichtete Originalbauten dokumentieren auf anschauliche Weise das Leben. Auf 8,5 HA wurde ein schöner Rundwanderweg angelegt, der an den Objekten vorbeiführt. Die Objekte wurden vor Ort demontiert und in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengebaut. In der Eingangshalle dokumentiert ein Bodenbild die Herkunftsorte der Höfe.
Unsere Museumsführerin Birgit brachte uns das frühere Leben anschaulich näher. Mit Witz und viel Wissen erläuterte Sie uns, wo z. B. der Begriff „ausbaden“ herkommt. Was es bedeutet, jemanden „vom Fleck weg zu heiraten“ oder wozu ein Balkon gebraucht wurde. Er war unverzichtbar, um ein bestimmtes „Örtchen“ aufzusuchen. Interessant war auch die Geschichte des „Seelenlochs und der Dreifaltigkeitsfenster“. Früher wurde gesagt: „Männer diskutieren, Frauen ratschen“. Gut, dass es heute nicht mehr so ist. Klar wurde auch, warum die Kinderschar in den früheren Jahrhunderten größer war.
Wir wissen jetzt: Wo der Schnapsname „Kasteler“ herstammt, was ein „Herrgottswinkel“ ist und was es bedeutet „den Löffel abzugeben“. Warum Hühner im Winter in der warmen Küche sein durften, was es bedeutet, wenn man steinreich ist (Nein, es sind damit nicht die vielen Steine im Gartenland gemeint) und warum Handwerker „stören“, obwohl man sie braucht. Der Film „Herbstmilch“ ist ein Tipp unserer Museumsführerin. Er zeigt das Leben in der Zeit sehr deutlich. Lustig war auch der Unterschied zwischen den Bauern im oberen (sehr schmalen und steilen) Inntal gegenüber den Bauern im unteren, viel flacheren Inntal, dem Unterland. Das harte Leben im Oberland hat das Gemüt der Menschen über Generationen mit geformt. Wie in allen Regionen der Welt gibt es dazu lustige Sprüche wie „Eine Beerdigung im Unterland ist lustiger als eine Hochzeit im Oberland“ oder „Bevor du einen Kuss einer Oberländerin bekommst, hast du mit einer Unterländerin ein Kind“. Damit beschloss Birgit die spannende und wirklich humorvolle Führung.
Wandern macht hungrig und durstig und so hatten unser Restaurant „Brantlhof“ für eine Kaffee- und Kuchentafel gesorgt. Zurück stieg die Stimmung durch Live-Musik von bekannten Melodien, die perfekt präsentiert wurde.
Als Abendessen servierten die aufmerksamen Mitarbeiter des Restaurants eine leckere und knusprige Schweinshaxe mit Sauerkraut. Den kulinarischen Abschluss machte dann Helles und dunkles Schokomousse. Markus Wahl, der Geschäftsführer von Pössl, ließ es sich nicht nehmen, zur nächsten Pössl-Tour einzuladen. Vorschläge für den Ort werden von den KUGA-Reiseleitern gerne entgegengenommen. Nach weiteren Gesprächen ging dieser spannende Tag zu Ende.