
Wir verlassen die Kurische Nehrung auf dem gleichen Weg, wie wir gekommen sind, also in nördlicher Richtung nach Klaipeda/Memel. Die Fahrt in Richtung Süden nach Kaliningrad/Königsberg ist schon seit Jahren nicht mehr möglich, da Russland keine Einreise zulässt. Bei Plokstine im Zemaitija Nationalpark besichtigen einige die ehemalige russische unterirdische Raketen-Basis aus der Zeit des „Kalten Krieges“. Von Dezember 1962 bis Juni 1978 waren in den unterirdischen Raketen-Silos insgesamt vier R-12-Nuklearraketen (NATO-Codename: SS-4 Sandal) abschussbereit auf Ziele in Europa gerichtet.
Unser heutiges Ziel ist ein kleiner Campingplatz bei Siauliai/Schaulen. Kurz zuvor besichtigen wir den „Berg der Kreuze“. Man kann diesen Ort als Nationalheiligtum Litauens bezeichnen. Es war ein Ort des stillen Widerstandes gegen die sowjetische Besatzung.
Auf und um einen Hügel befinden sich abertausende Kreuze aller Art – von ganz klein bis meterhoch, von Holz bis Metall – und stündlich werden es mehr, denn der Ort wird stark besucht. Dann fahren wir durch den Ort Siauliai/Schaulen, der zwar über keine besonderen Sehenswürdigkeiten verfügt, aber dennoch zum Bummeln und zum Verweilen einlädt. Wir kommen alle gut an unserem kleinen Campingplatz neben einer Wallfahrtskirche in schöner natürlicher Umgebung an. Die Störche sind heute unsere Nachbarn.
Am Abend treffen wir uns am Lagerfeuer, bleiben wir noch länger sitzen und genießen den Abend, hier inmitten der Natur.