Ostseeumrundung – Tag 31: Riga – Stadtbesichtigung

Es sind nur knappe 3 km, die der Bus zurücklegt, um uns in die Altstadt der ehemaligen Hansestadt Riga (ca. 630.000 EW) zu bringen. Die Altstadt, der Zentralmarkt und das Jugendstilviertel wurden zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.


Auf der Fahrt sehen wir den größten Fernsehturm Europas mit 369 m Höhe und die neue Nationalbibliothek, im Volksmund Lichtschloss genannt.


Wir sind am Rathausplatz, direkt daneben der Schützenplatz mit einem Denkmal für die gefallenen Soldaten. Dort fällt der Blick auf das Okkupationsmuseum, welches die Geschichte Lettlands bis zu seiner Unabhängigkeit 1991 erklärt. Direkt gegenüberliegt das Rathaus.


Das Schwarzhäupterhaus ist das beeindruckendste Gebäude der Stadt. Es war das Zunfthaus der unverheirateten Kaufleute.


Wir kommen zum Dom, das größte mittelalterliche Gotteshaus des Baltikums. Die 1884 errichtete Walcker-Orgel mit ihren 6.718 Pfeifen war damals die größte Orgel der Welt.


Am 80 m hohen Turm der Jakobikathedrale hängt eine Glocke, die dann läutet, wenn eine untreue Ehefrau vorbeigeht. Bei uns hat sie nicht geläutet.


Das längste Gebäude der Stadt ist mit 238 m die ehemalige Jakobskaserne, gegenüber ein Teil der alten Stadtbefestigung.


Der im 14. Jhd. erbaute wuchtige Pulverturm hat 3 m dicke Mauern.


Ein wichtiger Ort in der Geschichte des Landes ist das 1935 errichtete 42 m hohe Freiheitsdenkmal „Milda“ für „Vaterland und Freiheit“. An diesem Ort finden auch wichtige öffentliche Veranstaltungen statt. Dort steht fast immer eine Ehrenwache. Zufällig können wir die Wachablösung verfolgen.

Ein ganz besonders prächtiges Gebäude ist die 1860 im neoklassizistischen Stil erbaute die Nationaloper.


Das im Tudorstil errichtete Haus der kleinen Gilde, das gegenüberliegende Haus der großen Gilde für verheiratete Kaufleute und das „Katzenhaus“ des reichen lettischen Kaufmanns zeugen von der früheren wirtschaftlichen Bedeutung und vom Reichtum der Stadt.


Wir stärken uns in einem vornehmen Restaurant in der Altstadt mit einem köstlichen 3-Gänge-Menü. Danach kann jeder die Stadt noch einmal auf eigene Faust erkunden.

Anschließend fährt uns der Bus ins sogenannte Jugendstilviertel, auch Paris des Nordens genannt. Riga verfügt über etwa 800 Jugendstilgebäude. Das ist nirgendwo sonst auf der Welt zu finden. Wir sind beeindruckt von den schönen Fassaden. Über 20 dieser prachtvollen Jugendstilvillen gehen auf den russischen Architekten Michail Eisenstein (1867–1921) zurück.


Kleiner Exkurs: der uns allen bekannte Komiker Heinz Erhardt wurde am 20. Februar 1909 in Riga geboren. Die Markthallen sind die größten in Europa. Die vier Hallen sind aus den ehemaligen Dächern der Zeppelin-Hanger errichtet. Jetzt beherbergt jeder Pavillon einen anderen Bereich: Fleisch/Wurst, Milchprodukte/Käse, Fischprodukte, Süß- und Backwaren. Draußen unzählige Marktstände mit Obst, Gemüse, Blumen, Kleidung und vieles mehr. Hier versorgen sich die Einheimischen und auch wir mit allem, was man so braucht.


Zurück am Campingplatz schickt uns ein kurzer Regenschauer in die Wohnmobile.