Der nächste Fahrtag führt uns weiter in den Süden Neuseelands. Wir sind relativ früh losgefahren, um die Moeraki Boulders ohne viel Menschenauflauf zu erleben. Moeraki ist mittlerweile wohl am bekanntesten für seine Boulders; mysteriöse, kugelförmige Felsen, die über einen Strand verteilt sind. Jeder Fels wiegt mehrere Tonnen und ist bis zu zwei Meter hoch. Wissenschaftler erklären, dass die Steine in Wahrheit vor etwa 65 Millionen Jahren entstandene Calcit-Konkretionen sind. Māori-Legenden besagen hingegen, dass die Steine vom großen Reisekanu Araiteuru an Land gespülte Flaschenkürbisse sind, als dieses vor hunderten Jahren vor Neuseeland Schiffbruch erlitt.
Die Landschaft ändert sich ständig, wir fahren entlang des Pazifiks, sind schnell wieder in den Bergen und fühlen uns fast wie in der Schweiz.
Der heutige Fahrtag ist kurz, da erreichen wir bald den Bahnhof von Dunedin. Im frühen 20. Jahrhundert war Dunedin das kommerzielle Zentrum Neuseelands und 1906 wurde hier ein Bahnhof eröffnet. Seine Größe, der grandiose, flämische Renaissancestil und die zahlreichen Verzierungen brachten seinem Architekten George A. Troup den Spitznamen ‚Gingerbread George‘ ein. Der Boden der Fahrkartenhalle besteht aus 750.000 Porzellanfliesen des Herstellers Royal Doulton. Der Bahnsteig ist einen kilometerlang und damit Neuseelands längster und wird heute nur noch von einem Touristenzug genutzt.
Mit unseren Mobilen erklettern wir nun die Otago Peninsula, um das einzige Schloss Neuseelands zu besuchen. Es handelt sich eigentlich nicht wirklich um ein Schloss, sondern um eine in 1870 erbaute Unternehmervilla mit einer wunderschönen Gartenanlage.
Nachdem alle Teilnehmer im Camp eingetroffen sind, machen wir uns auf den Weg, um bei einer Bootsrundfahrt an der Spitze der Otago-Peninsula die Tierwelt zu erkunden.