Masuren (RMI) – Tag 7: Schiffsausflug und Wolfsschanze

Unser sehr kurzweiliger Tag 7 hat erneut bei Sonnenschein, mit Abholung um 8:45 Uhr begonnen. Es war eine Freude, unserem Guide, das wunderbare Marjellchen (in der ursprünglichen Sprache der Masuren die Bezeichnung für Mädchen/Frauen – die Jungs/Männer heißen Lorbass), den ganzen Tag zu lauschen – angereichert mit viel Fachwissen, welches äußerst charmant präsentiert wurde. Besonders die vielen historischen Gegebenheiten und Hintergründe zu den Masuren und den Menschen, die hier leben und gelebt haben. Angereichert durch viel Geschichte, masurische Begrifflichkeiten und Namen sowie Informationen über das ehemalige Ostpreußen. Gerade die vielen speziellen Wörter aus der masurischen Sprache und oftmals die angewendete Verniedlichung, verbunden mit alten Geschichten, hat für Heiterkeit gesorgt. So verging die Zeit im Bus auf dem Weg zum Schiff wie im Fluge.


Auf dem Schiff angekommen, hatten wir das sonnige Oberdeck fast für uns alleine. Die Besatzung kümmerte sich mit Kaffee, Getränken, Eis und anderen Köstlichkeiten bestens um unsere Bedürfnisse. Abgelegt haben wir in der Stadt Lötzen, gelegen am Lötzenersee – der wiederum Teil der masurischen Seenplatte ist. Seine Größe beträgt 2604 Hektar, seine größte Tiefe etwa 40 m. Zunächst sind wir durch den Lötzener Kanal gefahren und konnten hierbei die einzige Drehbrücke in Polen begutachten. Der Kanal verbindet den Lötzenersee mit vielen weiteren Seen, unter anderem dem Mauersee. In der Sonne sitzend, konnten wir auf der gemütlichen Fahrt sehr schön die Landschaft an uns vorbeiziehen lassen und genießen.


Auf dem Dargeinensee konnten wir, mit Begeisterung, die sogenannte Kormoran Insel aus unmittelbarer Nähe beobachten. Hier nisten im Sommer, auf den oft kahlen Bäumen, bis zu 2000 Kormorane.


Auf der Rückfahrt hatte man für uns ein „leckerchen“ Mittagessen, Zanderfilet oder Krakauer, vorbereitet.


Zurück im Bus sind wir im masurischen Tempo, nämlich mit viel Gemütlichkeit, und begleitet mit den Ausführungen von unserem Marjellchen, weiter gefahren zur Wolfsschanze. Unterwegs hatten wir Gelegenheit, immer wieder Störche und Ihre Nester zu sehen – leider hatten wir aber nicht das Glück, einen der vielen hier geschützt lebenden Elche zu sichten. In der Region der Wolfsschanze angekommen, gibt es bei der Zufahrt für Interessierte eine kostenpflichtige Ausstellung von historischen militärischen Flugzeugen.


Dort angekommen, wartete bereits unser Experte, ein studierter Historiker mit Publikationen zur Geschichte der Wolfsschanze, auf uns. Die abwechslungsreiche Führung vermittelte uns neue Erkenntnisse und spannende Hintergrundinformationen zur Wolfsschanze inklusive der Menschen, die hier lebten oder zeitweise anwesend waren. Geschichtlich gibt es unter den Experten abweichende Meinungen und vermeintliche Wahrheiten – vieles ist nachzulesen, aber mittendrin zu stehen und darüber zu lauschen, ist viel spannender. Die gesamte Anlage hätte noch mehr zur Besichtigung ermöglicht, aber mit Blick auf die Uhr mussten wir uns dann auf den Heimweg begeben.


Dies war auch gut so, da wir dann alle noch die Abendsonne genießend, vor unseren Wohnmobilen gut essen und in kleineren Gruppen das ein oder andere nette Gespräch führen konnten. Die Sonne zauberte hierbei eine wunderbare Abendstimmung auf den See und die Uferbepflanzung – kein Wunder, dass einige Gäste die Erinnerungen fotografisch festhielten.