Böhmen-Mähren-Slowakei – Tag 3: Besichtigung der Prager Burg

Pünktlich neun Uhr starten wir mit Emil unserem Busfahrer wieder Richtung Prager Zentrum. Heute wollen wir gemeinsam mit Dagmar unserer lokalen Reiseführerin die gegenüberliegende Seite der Altstadt, die Prager Kleinseite, laut Reiseführer Prag wie aus dem Bilderbuch, mit ihrer imposanten Burganlage erkunden. Auf der Prager Burg befindet sich auch der Sitz des tschechischen Staatspräsidenten. Mit dem Bus kommen wir vorbei an den königlichen Gärten mit Ballhaus und dem Schloss Belveder, bevor wir kurz danach den Eingang zur Prager Burg erreichen. Wir laufen vorbei an der alten Reiterschule und gelangen zum ersten Aussichtspunkt. Da die Burg hoch über der Stadt liegt, haben wir einen tollen Ausblick auf die Altstadt, den Aussichtsturm Petrin, eine Miniaturausgabe des Pariser Eifelturms auf dem Laurenziberg, das Strahovkloster und die deutsche Botschaft. Von hier oben erkennt man sehr gut, dass Prag im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde. Als Erstes besichtigen wir den imposanten Veitsdom, dessen Bau bereits 1344 begann und dessen endgültige Vollendung erst 1929 war. Im Inneren erwartet uns ein riesiger Kirchenbau. Wir werfen einen Blick in die Heilige Kapelle und bewundern das imposante Grabmal von Johannes Nepomuk. Danach gehen wir in den Alten Karlspalast mit seinem 60 Meter langen früheren Ritterturniersaal. Wir betreten die böhmische Kanzlei, von dessen Fenster 1618 der bekannte Prager Fenstersturz erfolgte, der als Auslöser des Dreißigjährigen Krieges gilt. Nach Besichtigung des Landtagssaales verlassen wir diesen Palast und gehen zur romanischen Basilika des hl. Georgius. Nach einer kurzen Besichtigung schlendern wir gemeinsam durch die berühmte goldene Gasse mit ihren vielen kleinen historischen Häusern. Hier können wir neben dem Erwerb von allerlei Souvenirs sehen, wie die Menschen früher hier gelebt haben. Erst in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts sind die letzten Bewohner hier ausgezogen. Auch Franz Kafka diente eines dieser kleinen Häuser als Zufluchtsort für ungestörte Arbeit an seinen Romanen. Hier endet unsere gemeinsame Führung durch eine der größten geschlossenen Burganlagen weltweit. Von hier ab geht jeder seinen weiteren Erkundungen in dieser schönen Stadt nach. Die meisten Reiseteilnehmer entscheiden sich für eine Bootsfahrt auf der Moldau. Den weiteren Nachmittag bis zur Abfahrt des Busses nutzen wir für eine Stärkung und Erfrischung in einem der vielen Prager Restaurants. Nach unserer Rückkehr im Camp und der Verabschiedung von Dagmar und Emil bleibt noch etwas Zeit bis zu unserer Besprechung des ersten Fahrtages. Um 18 Uhr sitzen wir dann zusammen, um die Strecke, welche wir morgen zu bewältigen haben durchzugehen, und die Handhabung der Navis nochmals zu erklären. Kaum ist alles besprochen, zwingt ein aufkommendes Gewitter alle zur Flucht in ihre Wohnmobile. So endet unser zweiter Tag in Prag wieder mit vielen neuen Eindrücken.