Marokko III – Tag 11: Fahrt von Marrakesh nach Taroudant

Nach dem Erdbeben am 8. September im Hohen Atlas wurden die Wege soweit freigeräumt, dass die Busse und Transporte wieder über dem Tizi n Test Pass fahren können. Somit ist es weiterhin möglich, den Umständen entsprechend den Pass zu befahren. Es wird darauf hingewiesen, dass ein großer Teil der Strecke nicht asphaltiert und mit kleineren und größeren Hindernissen wie Schlaglöchern etc. und mit Staub und Rollsplit gerechnet werden muss. D. h. langsam und bedächtig fahren, da die Baumaßnahmen weiterhin im vollen Gange sind. Diese Reise belohnt mit einem unvergesslichen Fahrerlebnis und Eindrücken. Mit dieser Fahrt „beginnt“ Marokko, sagt unser marokkanischer Begleiter Zaid. Wer den Pass nicht befahren möchte, dem wird die alternative Route über die Autobahn nach Agadir und dann nach Tafroute erklärt. Diese Strecke ist etwas länger, aber zeitlich kürzer. Diese wird auch von der Reiseleitung empfohlen und gefahren. Die Hälfte der Teilnehmer entscheiden sich dann direkt nach Agadir zu fahren und dort am Atlantik 2 Nächte zu verbringen. Diejenigen Mutigen, die über das Atlasgebirge fahren, verlassen den Weg vom Campingplatz und es geht zuerst scheinbar unendlich durch die Metropole Marrakesh Richtung Süden und geradezu auf das Atlasgebirge zu, das wie eine riesige Barriere quer vor uns liegt und schier unüberwindbar scheint. Der Verkehr wird weniger und die großen Straßen werden kleiner. Es geht bergauf und schon sind wir mittendrin in diesem atemberaubenden Gebirge. Bizarr. Gewaltig, tolle Farben. Wir fahren durch kleine Dörfer, die Menschen winken uns zu. Wir lassen uns Zeit. Halten hier und da an, um die Landschaft zu genießen. Irgendwann erreichen wir die Passhöhe mit 2.120 m, es gibt sicher höhere, aber diese ist besonders. Sie gibt einen schier unendlichen Blick auf die weite Ebene südlich der Gebirgskette frei. Dann geht’s wieder hinab, scheinbar wird die Straße noch schmaler, als sie vorher schon war. Schließlich sind alle froh, die kleinen Gebirgsstraßen hinter uns gelassen haben und wieder einmal 80 km/h fahren können. Erschöpft und mit vielen Eindrücken kommen alle sicher im Camp an, und stärken sich im Restaurant. Was für ein Tag !!!!!