
Heute ist der Tag der Frühaufsteher, denn der Bus holt uns schon früh ab. Wir werden mit einem prächtigen Sonnenaufgang belohnt.
Um 7:30 Uhr gehts los in nördliche Richtung nach Tulcea, kurz vor der Grenze zur Ukraine. Die Gegend hier, die Dobrudscha, ist sehr fruchtbar. Während der Fahrt sehen wir endlos große Felder bis zum Horizont.
Bei Tulcea verzweigt sich die Donau in drei Donauarme: der Chilia-Arm, der Sulina-Arm und der Sf.-Gheorghe-Arm. Diese sind durch ein endlosen Netz von Flussarmen und Seen, dazwischen Schilf und Auwälder, miteinander verbunden.
Das Donaudelta ist das größte Feuchtgebiet Europas und ein Biosphärenreservat in dem mehr als 4.000 Tierarten und 1.000 Pflanzenarten heimisch sind. Demnach erklärte die UNESCO das Gebiet zum Weltnaturerbe. Es ist eine 80 km lange und 70 km breite Fläche aus Land und Wasser, die größte zusammenhängende Schilffläche der Welt, achtmal so groß wie der Bodensee! Es leben hier über 90 Fischarten, darunter auch der bis zu 10 Zentner schwere Stör. Ebenso gibt es hier über 330 Vogelarten. Es ist ein wichtiges Rastgebiet für Zugvögel. Man hat festgestellt, daß sich hier 6 Vogelzuglinien kreuzen. Es gibt hier viele Pelikane, Reiher, Kormorane, Löffler, um nur wenig zu nennen. Für die 15.000 Dorfbewohner ist das Leben weniger romantisch, sondern von harter Arbeit geprägt. Als Fischer, Imker oder Schilfschneider müssen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Da bietet der einsetzende Tourismus den ortskundigen Fischern einen guten Nebenverdienst. Wir steigen um aufs Schiff, welches heute fast nur für uns fährt.
Wir befahren den Sf.-Gheorghe-Arm bis zur Grenze zur Ukraine.
Wir sehen noch vereinzelt Graureiher, Kormorane und Möven. Die meisten Zugvögel sind schon zu ihren Winterquartieren abgereist.
Mittags wird uns auf dem Schiff ein köstliches 3-Gänge-Fischmenü serviert. Während der weiteren Fahrt am Nachmittag genießen wir die Natur und haben Gelegenheit uns näher kennenzulernen.
Heute war wieder mal ein langer Tag, umso mehr freuen wir uns auf den morgigen Ruhetag.