Tag 2: Besuch Dresdens und Schifffahrt auf der Elbe

Besuch Dresdens und Schifffahrt auf der Elbe

Heute war ein langer und ereignisreicher Tag – und schön war’s obendrein! Der Bus holte uns heute Morgen ab. Herr Winkler, unser langjähriger Stadtführer, der jede Ecke von Dresden und Umgebung kennt, war auch schon zur Stelle.

Bevor wir zum Rundgang durch das bekannte Altstadtzentrum kamen, führte er uns dieses Mal, in perfekter Absprache mit dem Busfahrer, durch verschiedene Vororte, die teilweise recht ländlich wirken. Danach nähern wir uns Sachsens Hauptstadt auf der sog. Neustädter Seite, rechtsseitig des Flusses. Wir sehen Villenviertel mit tollen Häusern, aber auch moderne Bauten, u.a. die „Gläserne Manufaktur“ der Firma VW. Hier entstand der bekannte „Phaeton“, und nun bastelt man am Elektrofahrzeug. Wir sehen das bekannte Deutsche Hygiene-Museum, das sich mit der Biologie des Menschen, medizinischer Aufklärung etc. beschäftigt.

Und natürlich besuchen wir auch Deutschlands schönste Molkerei Pfund. Alle Wände im Laden sind mit phantastischen farbenprächtigen Kacheln ausgestattet.

Mittendrin sieht man immer wieder die schnittigen gelben Straßenbahnen.


Der Bus hält hinter dem Zwinger, wir begeben uns nun auf unseren Rundgang zu den berühmten Kulturdenkmälern der Altstadt.

Wir beginnen mit dem Gang durch den Zwinger, dem berühmten Baudenkmal, entstanden aus der Orangerie, die König August, der Starke, im 18. Jahrhundert errichten ließ. Wir bewundern die prächtigen Gebäude und Mauern im höfischen Barockstil, die rundum den Hof umschließen. Er diente auch der Stadtbefestigung: zwischen innerer und äußerer Mauer konnte der Feind „bezwungen “ werden, daher der Name.


Durchs Tor des Zwingers kommen wir zum Theaterplatz und erblicken die Semperoper, das Schloss , die ehemalige katholische Schlosskirche, die größte Kirche Sachsens, die mit dem Schloss durch eine geschlossene Brücke verbunden wurde, um dem König den Gang zur Kirche, vor allem bei schlechtem Wetter zu erleichtern.

Wir spazieren am sog. Fürstenzug vorbei. An der Außenseite der Schlossmauer stellt dieser 102 m lange „Fürstenzug“ alle Herrscher des Geschlechts Wettin seit 1876 auf insgesamt ca. 24 600 Meißener Porzellankacheln dar. Mit wenigen Schritten erreichen wir den großartigen Platz vor der Frauenkirche mit seinem Luther Denkmal, wunderschönen Häusern ringsherum, dem Verkehrsmuseum und natürlich die berühmte Frauenkirche selbst, die als Symbol der Versöhnung wiedererstanden ist.


Das Schloss der Gräfin Cosel, der Mätresse August des Starken heute ein Hotel, ist auch einen Blick wert.

Auf dem grünen Kuppeldach sieht man ganz klein einen goldenen Engel, der schützend seinen Arm über der Stadt ausbreitet, in der anderen Hand ein Füllhorn haltend. So sagt man hier.


Ja, und nun verlassen wir die schöne Altstadt. Wir gehen zum nahen Anlegeplatz. Wir haben Tickets für eine Schifffahrt auf der Elbe.

Beinahe wäre das ins Wasser gefallen, ins Niedrigwasser, denn die Elbe ist ziemlich leer. Große Schiffe können z. Zt. nicht mehr fahren, also nehmen wir Platz im Raddampfer „Leipzig“. Am Ufer, an dem er gemütlich vorbei gleitet, fällt allerhand Interessantes ins Auge: Schöne Villen, Schlösser wie z. B. Albrechtsberg und Stockhausen, alle 150 Jahre alt, ein altes Wasserwerk aus dem 19. Jahrhundert, Weinstöcke klettern den Hang hinauf, und wir passieren die Dresdens berühmteste Brücke das “ Blaue Wunder“. Man erzählt sich: Die Brücke sollte einst eingerissen werdend, das Volk wehrte sich und besetzte die Brücke, und die Leute meinten: “ Ein Wunder, dass sie unter den vielen Menschen nicht zusammengekracht ist.

Dazu verfärbte sich die ehemalige Farbe Grün nach einiger Zeit blau. Der Name „Blaues Wunder“ war geboren.


Ein phantastisches Schloss ließ August der Starke fur seine Mätresse, die bereits erwähnte Gräfin von Cosel am Ufer der Elbe erbauen. Bis an ihr Lebensende konnte sie allerdings den prächtigen Bau nicht genießen. Drei Kinder hatte sie mit dem Herrscher, was sie aber offenbar nicht berechtigte, sich in die Politik einzumischen. Sie wurde verbannt und lebte 49 Jahre gefangen in der Burg im Städtchen Stolpen, völlig abgeschieden von der Welt.

Auf der Rückfahrt zum Camp drehten wir noch eine Runde mit dem Bus durch die Landschaft und die Natur und stellten fest, wie schön doch dieses Land Sachsen ist!