Am heutigen Tag beginnen wir unseren Stadtrundgang mit unserem heutigen Guide Laurence am Place de Crillon, mit dem gleichnamigen ersten Theater von Avignon, erbaut im 18. Jahrhundert. Dieses Theater wurde dann aber für die kunstbegeisterte Bevölkerung zu klein und im 19. Jahrhundert wurde am Rathausplatz ein größeres gebaut, flankiert von den Statuen von Corneille und Molière. Seit 1947 findet im Juli wie auch zur Zeit das alljährliche Festival d‘Avignon statt, die ganze Stadt ist dann eine Bühne für etwa 1 500 Kunstveranstaltungen aller Art. Avignon mit ihren etwa 90 000 Einwohnern ist die Hauptstadt des Département Vaucluse und auch bekannt durch ihre beeindruckende Papstresidenz, im 14. Jahrhundert mit ein bis vier Meter dicken Wänden erbaut, wirkt sie wie eine Festung. Papst Johannes XII. begann mit dem Bau, weitere Päpste erweiterten das Ensemble, das heute aus drei unterschiedlich genutzten Teilen besteht, eines für Festivals, ein Kongresszentrum und das Stadtarchiv. Gegenüber der Residenz befindet sich die im 17. Jahrhundert im italienischen Barock erbaute päpstliche Münze, die später als Musikhochschule genutzt wurde, heute liegt der Plan vor, wie das Gebäude eventuell als Luxushotel umfunktioniert werden könnte. Ein Rundgang durch die Gärten der Päpste schließt sich an mit guter Aussicht auf Avignon, die Umgebung und auf Pont St-Bénézet, das man vom Kinderlied „Sur le Pont d‘Avignon on y danse tour en rond. . .“ kennt, dies ist wohl die mit am berühmteste Brücke Frankreichs, die ursprünglich 22 Bögen umfasste und 915 Meter lang war, 1670 wurde sie durch Hochwasser und später durch mehrere Kriege teilweise zerstört. Auf dem Rückweg können wir noch einen Blick in die Kathedrale Notre-Dame-des-Doms werfen, weithin erkennbar durch die Marienfigur auf dem Turm aus dem 15. Jahrhundert. Das Grabmal von Papst Johannes XII. hat die späteren Stürme durch die Französische Revolution überlebt. Die Altstadt umgibt auch heute noch eine 5 Kilometer lange Mauer mit acht Toren und 39 Türmen. Nach der Außenbesichtigung der ab 1358 erbauten Kirche Saint-Pierre verabschieden wir uns am Hotel de Ville von Laurence und jeder sucht sich ein lauschiges Plätzchen zum Mittagessen. Avignon ist eine Stadt, die noch so viel zu bieten hätte, darum geht die Hälfte der Gruppe nachmittags noch in den Papstpalast. Am Abend ist dann noch ein kurzes Briefing für den morgigen, letzten Fahrtag und wir feiern Marinas heutigen Geburtstag.