Heute liegt eine lange Strecke vor uns. Für die knapp 250 Kilometer planen wir fünf bis sechs Stunden Fahrzeit ein. Am Ende dieses Tages sagen die meisten von uns, dass es die schönste Strecke bisher gewesen sei. Wir fahren über Gebirgspässe des Antiatlas bis auf 1815 Meter und passieren eine sehr abwechslungsreiche und atemberaubende Landschaft. Hinter jeder Biegung tauchen neue Bilder auf. Wir sehen Frauen nach Futter und Kräutern graben und bepackt, mit krummen Rücken heimwärts laufen. Einmal sehen wir, wie der Mann seiner schwer tragenden Frau lastfrei hinterherläuft. Wir können Frauen in Brunnen Wasser schöpfend beobachten. Wir fahren vorbei an Terrassen, angelegt in der kargen Landschaft, um Mandelbäumen etwas Wasser zu sichern. Ein Fußballfeld ist an der Straße zu sehen, ohne dass Häuser weit und breit zu finden sind. Und immer wieder tauchen Oasen mit Dattelpalmen und gut angelegten Gemüsegärten auf. Menschen winken uns zu oder erwidern unseren Gruß. Es erstaunt uns immer wieder, was die Menschen hier der kargen Landschaft abgewinnen und wie gut sie scheinbar mit ihrem Leben in dieser unwirtlichen Gegend klarkommen. Auf sehr guten Straßen auf der gesamten Strecke erreichen wir, trotz der vielen zurückgelegten Kilometer, entspannt den Campingplatz bei Tata. Unser Mitfahrer Wolfgang versuchte sich heute zusätzlich an einer 50 Kilometer langen Offroadstrecke. Er hat wohl Appetit bekommen, da am letzten Campingplatz eine Gruppe mit Offroadern pausierte. Aber die Crew des Campingplatzes eilte sofort zur Fahrzeugreinigung herbei. Der restliche Teil des Tages dient der Erholung und Entspannung. Da wir heute Bergfest haben, gibt es zur Fahrerbesprechung für alle ein Glas Sekt zur Feier des Tages, spendiert von Reinhard und Waltraud. Danach treffen wir uns im schön bepflanzten Innenhof des zum Camp gehörenden Hotels zum Abendessen im Restaurant. Der Abend klingt wie immer in gemütlichen Runden bei einem guten Wein aus.