Ostseeumrundung – Tag 39: Busfahrt Heiligelinde und Wolfsschanze

Heute fahren wir mit dem Bus durch die Masuren. Die Hügel- und Seenlandschaft der Masuren ist aus der Eiszeit entstanden. Die Hügel sind aus Grund- und Seitenmoränen entstanden. Die Seen, sogenannte flußähnliche Rinnenseen, sind bis zu 50 m tief. Davon gibt es 3.000 mit einer Fläche von mehr als 1 ha und unzählige kleinere. Ab 1525 waren die Masuren protestantisch, jetzt mehrheitlich katholisch, hingegen spielt die Glaubensrichtung bei der jüngeren Generation keine große Rolle mehr. Erst geht es zur Wallfahrtskirche Świeta Lipka, bei uns besser bekannt mit dem Namen Heiligelinde. Die 300 Jahre alte Kirche beeindruckt durch ihre reich verzierte Fassade und ihre gewaltige Orgel. Auf der Reise haben wir schon viele große Orgeln gesehen, aber diese hier ist wirklich das Highlight! Wir können den Klang der Orgel bei einem kleinen Konzert bewundern. Zu der Musik bewegen sich die goldenen Figuren auf der Orgel.

Weniger erbaulich, sondern eher bedrückend ist unser nächstes Ziel: die imposanten Überreste der berühmt-berüchtigten Wolfsschanze, dem Führerhauptquartier im II. Weltkrieg. Die 24 ha große Bunkeranlage mit ihren bis zu 8 m dicken Stahlbetonwänden sollte von der Wehrmacht bei Anrücken der Roten Armee mit 4 Tonnen Sprengstoff pro Bunker zerstört werden. Dies zeigte kaum Wirkung, so können wir jetzt noch Teile der Anlage besichtigen, in der früher bis zu 4.000 Personen beschäftigt waren. Heute ist übrigens der 20. Juli, der Jahrestag des Hitlerattentats.

Danach essen wir in einem naheliegenden Restaurant sehr gut zu Mittag. Der schön renovierte ehemalige Gutshof liegt idyllisch an einem der vielen masurischen Seen.

Wir fahren auf dem Rückweg durch Rastenburg/Kętrzyn und sehen die ehemalige Ordensburg. Nach unserer obligatorischen Besprechung sitzen wir im regengeschützten Gastraum noch lange beisammen.