Morgens fahren wir noch an der eindrucksvollen Wallfahrtskirche vorbei, die über unserem Camp thront, bevor wir uns auf den Weg Richtung Polen machen.
Unsere Route führt entlang der Memel – der natürlichen Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad.
Später passieren wir Kaunas. Das letzte Stück Autobahn in Richtung Polen befindet sich aktuell im Ausbau, wodurch wir über eine Umleitung geführt werden, die wir jedoch problemlos meistern. Mit dem Passieren der Grenze stellen wir die Uhren eine Stunde zurück – wir gewinnen Zeit.
An der polnischen Grenze werden sämtliche Fahrzeuge, auch Wohnmobile, kurz kontrolliert – ein schneller, unkomplizierter Vorgang.
Für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ist in Polen die Nutzung einer Maut-App Pflicht. Glücklicherweise liegt ein Servicepunkt direkt auf dem Weg: Hier werden die notwendigen Einstellungen vorgenommen, Kontrollen durchgeführt, Guthaben aufgeladen und – ganz praktisch – auch gleich Zloty getauscht. Dann ist es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen Campingplatz. Ein kurzer Halt am Supermarkt oder Geldautomaten ist für viele noch eingeplant.
Kurz vor dem Ziel erreicht uns jedoch eine weniger erfreuliche Nachricht: Ein Mitreisepaar ist mit dem Wohnmobil kurz vor der polnischen Grenze in Litauen liegen geblieben. Die Vermutung: ein Getriebeschaden. Der Pannendienst ist informiert, die beiden richten sich auf dem Hof der Werkstatt provisorisch ein. Die endgültige Diagnose wird am nächsten Tag erwartet.
Währenddessen erreichen alle anderen wohlbehalten den Campingplatz in Wigry, einer Region mit tief verwurzelter katholischer Tradition. Der Ort liegt idyllisch im gleichnamigen Nationalpark, einem ehemaligen Rückzugsort für Mönche und Bischöfe. Das frühere Kamaldulenser-Kloster am Wigry-See war einst Sommerresidenz von Papst Johannes Paul II.
Am Abend versammelt sich die Gruppe zur nächsten Routenbesprechung. Danach genießen wir ein gemeinsames Essen auf dem Campingplatz – reichlich, gemütlich und in geselliger Runde.
