
Nach dem Start von Lac de Chambon ging es gleich von 877 auf 1401 Höhenmeter. Beim Schild mit der Höhenangabe machten viele den ersten Stopp. Zu schön war die Aussicht auf den vor Ihnen liegenden Berg. Auf dem Parkplatz machten sich viele Sportler zum Höhenlauf auf die Bergspitze bereit. Weiter ging es dann in Richtung Oricival. Der Weg führte durch Wald und vorbei an mächtigen Schluchten und Geländeeinschnitten. Orcival ist ein kleines, aber geschichtsträchtiges Dorf im Département Puy-de-Dôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes in Zentralfrankreich. Trotz seiner geringen Größe gehört es zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Auvergne. Die Hauptsehenswürdigkeit und das spirituelle Zentrum des Ortes ist die Basilique Notre-Dame d’Orcival. Eine der fünf großen romanischen Kirchen der Auvergne, erbaut im 12. Jahrhundert. Meisterwerk der romanischen Baukunst: mit Vulkangestein errichtet, beeindruckt sie durch ihre harmonische Architektur, Vierungsturm, Rundapsis und kunstvolle Kapitelle. Im Inneren befindet sich die berühmte Vierge en majesté, eine thronende Madonna aus dem 12. Jahrhundert aus vergoldetem Holz, ein Ziel vieler Pilger. Seit Jahrhunderten Ziel von Prozessionen, besonders am Himmelfahrtstag (jeudi de l’Ascension). Wir besuchten die Kirche am Vortrag und sahen zu, wie die Bewohner des Ortes die Kirche zu diesem Anlass liebevoll schmückten. Weiter ging in Richtung Ziel Vichy, vorbei an Volvic. Leider gab es bei dem Hersteller des bekannten Wassers, der auch Besichtigungsmöglichkeiten anbietet, eine Festveranstaltung und so gab es keine Parkplätze für Wohnmobile. Zwischendurch kauften Ursula, Heiner und Jimmy die restlichen Beilagen zur abendlichen Campertafel. Chatel-Guyon liegt etwa sechs Kilometer vom Weg ab. Ein Besuch lohnt sich aber auf jeden Fall. Die, auf den ersten Blick von außen unscheinbar aussehende Kirche, zeichnet sich durch einen länglichen Grundriss mit einer dreischiffigen Halle und einer halbrunden Apsis aus. Besonders hervorzuheben sind die 900 m² Fresken, die 1956 vom estnischen Ikonenmaler Nicolaï Greschny geschaffen wurden. Diese byzantinisch inspirierten Wandmalereien entstanden in nur 60 Tagen während eines besonders strengen Winters – ohne Skizzen oder schriftliche Entwürfe. Die Fresken illustrieren Szenen aus dem Alten und Neuen Testament: Auf der rechten Seite die Schöpfung, auf der linken die Apokalypse. Greschny integrierte dabei lokale Einwohner von Châtel-Guyon als Nebenfiguren, was den Darstellungen eine besondere Lebendigkeit verleiht. Die Buntglasfenster, entworfen vom Freiburger Glaskünstler Yoki und gefertigt aus 15 mm dickem Baccarat-Kristall, wurden 1958 installiert. Sie sind größtenteils abstrakt und thematisieren die Litanien der Jungfrau Maria. Einzig das runde Fenster an der Fassade zeigt ein figürliches Motiv. Im Inneren beherbergt die Kirche zudem bedeutende Kunstwerke, darunter ein Kruzifix aus dem 18. Jahrhundert, ein Retabel aus dem 17. Jahrhundert und eine Pietà aus dem 15. Jahrhundert. Zum Abschluss des Tages gab es dann eine Campertafel mit Pastete, Käse von der Kuh, dem Schaf und der Ziege, Obst, Tomate-Mozzarella-Teller und von den Reisenden mitgebrachtes Bier. Gegen 22.00 Uhr gingen die Teilnehmer dann auseinander und legten sich nach einem spannenden Tag zur Ruhe.