
Heute haben wir eine nicht allzu lange, aber landschaftlich reizvolle Etappe vor uns. 144 Kilometer sind für alle leicht zu bewältigen. Nach 48 Kilometern bietet sich ein Abstecher ins malerische Dorf Bojentsi aus dem 16. Jahrhundert an. Es ist ein archäologisches und historisches Reservat. Die meisten entscheiden sich aber für das ca. 20 Kilometer entfernte Museumsdorf Etara. Das Freilichtmuseum bietet eine reichhaltige Sammlung technischer Anlagen. Es macht Spaß und ist sehr interessant, durch diese kleine Anlage zu bummeln. Nun nehmen wir den Shipka-Pass in Angriff. Von 1.195 Metern ü. NN. gelegenen Parkplatz auf Passhöhe sieht man das Denkmal der Schlacht von 1877. Es erinnert an die Kämpfer der russischen Truppen und der bulgarischen Landwehr, die hier die Frontlinie gegen die heranrückenden Osmanen verteidigten. Aufgrund des Nebels lohnt heute ein Aufstieg zum Denkmal nicht. Nachdem wir wieder einige Kilometer bergab gefahren sind, biegen wir zum Shipka-Kloster ab. Die schöne russisch-orthodoxe Kirche wurde 1877/1878 im Auftrag des russischen Zaren Alexander, in Gedenken an die Schlacht im kalten Winter 1877, errichtet. In Kazanlak bietet sich noch die Besichtigung eines originalgetreu nachgebauten Thrakergrabes direkt neben dem Original an. Es ist ein UNESCO Weltkulturerbe aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und ein bedeutendes Beispiel thrakischer Kunst und Architektur. Nach weiteren 25 Kilometern erreichen wir unseren großzügig angelegten Campingplatz im berühmten Rosental. Neben dem Campingplatz kann die Reiseleitung noch ein Wohnmobil der besonderen Art auf einem in ihrer Heimatstadt gebauten Fahrzeug bestaunen. Am Abend, im Nachgang zu unserer Fahrerbesprechung, spendiert Kuga belegte Brote und Wolfgang anlässlich seines Geburtstages Wein und Bier. Obwohl das Wetter kühl und regnerisch ist, haben wir in unserem beheizten Pavillon einen stimmungsvollen gemeinsamen Abend.