Und auf geht’s in die Welt der Düfte. Zu Beginn des Tages stand ein Besuch bei dem Parfümeriehersteller Fragonard auf dem Plan. Um 9:30 holte uns ein Bus ab, der uns in gut 40 Minuten von La Colle sur Loup in die Welthauptstadt des Parfums, nach Grasse brachte. Der erste Punkt auf unserer Tagesagenda war ein Besuch und eine Führung durch die Prozesse der Parfumherstellung. Margerite, eine Mitarbeiterin von Fragonard erläuterte uns die Unternehmensgeschichte und die einzelnen Verarbeitungsschritte. Als Rohstoffe und Duftquellen werden Blüten und Pflanzen aus aller Welt genutzt. Zum Beispiel: Jasmin, Rose de Mai, Tuberrose, Lavendel, Mimosa, Myrte, Fleur d´ Oranger, Zitrusfrüchte, Feigen Minze, Basilikum, Feigenkaktus, Weihrauch, Sandelholz, Pachuli, Zedernholz und vieles mehr. Natürliche Essenzen gelangen über Destillation, Enfleurage, Extraction und CO2-Verfahren in die Duftkomposition. Synthetische Stoffe ergänzen, stabilisieren und vervollständigen diese Duftbilder. Diese Mischung, typische Parfum-Orgel, kombinieren Kopf-, Herz- und Basisnoten zu charakteristischen Duftkreationen. Fragognard nutzt die reiche botanische Vielfalt aus Gras und globalen Anbaugebieten. Man versucht, eine sinnvolle Synthese zwischen Natur und Technik, zwischen natürlichen und synthetischen Verbindungen herzustellen, für Nachhaltigkeit und Duftqualität. Dazu kommt, dass man großen Wert auf traditionelles Handwerk legt, unterstützt durch moderne Laborverfahren.
Nach dem Besuch bei Fragonard machten wir einen Rundgang mit Jutta durch die bezaubernde Stadt Grasse. 2018 wurde die Parfümkunst von Grasse von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Ursprünglich war der Ort ein Zentrum der Lederverarbeitung. Um den penetranten Ledergeruch zu überdecken, begannen die Handschumacher das Leder zu parfümieren und so entstand das Parfüm Handwerk. Erste Spuren im Grasse so berichtete uns Jutta waren im Frühmittelalter aus römischer Besiedlung. Im elften Jahrhundert entwickelte sich Grasse zu einer befestigten Stadt. Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert wird die Stadt Zentrum der Lederverarbeitung und im 16. und 19. Jahrhundert steigt Grasse zur Duftmetropole auf. Wir besuchten die Kathedrale Notre-Dame de puy, die aus dem 13. Jahrhundert im romanischen, Provinzialen Stil gebaut wurde. Sie war eine Bischofskirche bis zur Französischen Revolution. In der Kirche befinden sich Gemälde von Peter Paul Rubens und weitere bekannte Maler.
Weiter fahren wir nach Gourdon. Das mittelalterliche „Adlernest“ befindet sich unweit von Grasse. Der kleine Ort liegt auf 760 m Höhe auf einem Felsvorsprung, mit Blick über das Louptal und die Cote d´ Azur. Bei klarer Sicht reicht der Ausblick über Nizza und man erzählt, dass man sogar zur Insel Korsika und den Alpen auf der anderen Seite sehen könnte. Eingebettet in einen regionalen Naturpark, umgeben von Schluchten, Wanderwegen und mediterraner Flora ist dieser Ort äußerst sehenswert. Die Ursprünge reichen bis ins neunte Jahrhundert zurück. Er entwickelte sich zu einem typisch feudalen Weiler mit nur einem einzigen Tor als Zugang und dicken Mauern. Es ist eine mittelalterliche Burg mit zwei Museen und der kleinen Kirche Sankt Vinzent aus dem zwölften Jahrhundert. Kleine, mittelalterliche Gassen, Brunnen und Arkaden mit traditionellen Handwerksbetrieben, Glasbläserei, Parfümerie, Seifenmanufaktur und Töpferei säumen die Wege. Ein Mekka für Touristen, die das eine oder andere gerne mitnehmen möchten. Produkte wie Lavendel, Honig, Nougat und Marmelade werden angeboten. Nach einem schönen Rundgang in dem kleinen Ort fahren wir dann zurück zu unserem Parkplatz und beschließen den Abend. Zum Abschluss des Tages lud KUGA zu einem 3-Gänge-Menü mit Weinbegleitung ein.





















































