
Nizza liegt an einem der schönsten Küstenabschnitte in Südfrankreich, direkt an der Mittelmeerküste. Côte d’Azur ist französisch und bedeutet wörtlich Azurküste oder blaue Küste. Es ist die Bezeichnung für den Küstenabschnitt im Mittelmeer, der für sein azurblaues Wasser bekannt ist. Oft wird sie auch als französische Riviera bezeichnet. Sie erstreckt sich in etwa von Toulon über Saint-Tropez, Cannes, Nizza und sogar bis zur italienischen Grenze bei Menton. Sie ist berühmt für ihr mildes Klima, luxuriöse Urlaubsorte, Kunst, Kultur und mediterrane Landschaft. Die antiken Ursprünge gehen zurück auf ca. 350 v. Chr. Griechische Siedler kamen aus Marseille und nannten die Siedlung Nikaia, zu Ehren der Siegesgöttin Nike. Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde das Gebiet Teil des Römischen Reiches. In der Nähe lag Cemenelum (heute: Cimiez), ein wichtiges römisches Zentrum mit Thermen und Arenen. Und genau dieses Gebiet war der erste Anlaufpunkt bei unserer heutigen Nizzatour. Unsere Stadtführerin Jutta erläuterte die Geschichte und führte uns in die Kirche Monastere de Chemiez und deren Garten mit traumhaften Blumenbeeten, die manch Hobbygärtner vor Neid erblassen lassen. Aber zurück zur Geschichte. Über Jahrhunderte stritten sich Frankreich und Savoyen/Piemont um die Stadt und 1860 wird Nizza offiziell französisch, nachdem die Region an Frankreich abgetreten wurde (Volksabstimmung im Rahmen des Vertrags von Turin). Heute ist Nizza die fünftgrößte Stadt Frankreichs (~340.000 Einwohner, Ballungsraum über 1 Mio.) und hat eine bedeutende Rolle als: Tourismuszentrum der Côte d’Azur, Kulturstadt mit Museen, Theatern, Oper und ist ein Verkehrsknotenpunkt mit internationalem Flughafen (zweitgrößter in Frankreich) und Wirtschaftsstandort, z. B. durch Technologiepark Sophia Antipolis. Wichtige Sehenswürdigkeiten sind die Kathedrale Saint-Reparate, die wir als Erstes auf dem Weg zum Schlossberg besuchten, die Promenade des Anglais, die berühmte Küstenstraße direkt am Mittelmeer. Ideal für Spaziergänge, Radfahren, Sonnenuntergänge. Auf der Strandseite erinnert sie an die Copacabana, allerdings mit Kies- statt Sandstrand. Wir erlebten heute tausende Badegäste, die den Strand bis zum Horizont hin bevölkerten. Diese beschriebene Aussicht auf die Prachtstraße hatten wir beim Besuch des Colline du Château (Schlossberg). Mit dem Aufzug ging es hoch auf den ca. 90 m hohen Aussichtspunkt über die Altstadt, das Meer und den Hafen. Dort sahen wir Ruinen einer alten Burg, einen Wasserfall und eine schöne Parkanlage. Von dort hatten wir einen fantastischen Blick über die Altstadt, die Promenade und in die dahinterliegenden Ausläufer der französischen Alpen. Apropos Altstadt: das Vieux Nice hat unzählige enge Gassen, teils nur 2 m breit, viele bunte Häuser mit oftmals morbidem Charme, hunderte größere und kleinere Restaurants in denen der Kichererbsenfalden „Socca“ angeboten wird, hunderte kleine Cafés, Eisstände mit 80 Sorten leckerem Eis und vor allem der Cours Saleya (Blumen- und Lebensmittelmarkt). Hier wird, wie auf vielen französischen Märkten, fast alles angeboten. Obst, Gemüse, Kleidung, Kunsthandwerk und besonders Blumen. Dafür ist der Markt berühmt und wir schlendern mit unserer Stadtführerin über den Markt. Nun bleibt Freizeit für einen Besuch im Musée Matisse: Werke des Malers Henri Matisse oder im Musée Marc Chagall: religiös inspirierte Gemälde oder einfach Freizeit zum Bummeln, zum Bestaunen der vielen Geschäfte und Restaurants, in denen viele auch einkehrten. Um 15:30 startete der Bus über die Prachtstraße zurück zum Campingplatz. Jutta erzählte uns noch, beim Vorbeifahren, von Luxusherbergen, eleganten Modeboutiquen und dem Parkstreifen der Privatjets auf dem Flughafen, der direkt an der Straße liegt. Zurück auf dem Campingplatz ließen die Reiseteilnehmer den Abend ruhig im kleinen Kreis zu Ende gehen. Morgen ist Ruhetag und alle können ausschlafen oder weiter eigene Unternehmungen starten. Um 17 Uhr steht die erste besondere Campertafel mit regionalen Spezialitäten der Provence auf der Agenda.