
Am ersten Fahrtag (178 km) führt uns die Route von Dussard nach Briancon. Hinter dem Olympia Ort Albertville verlassen wir die Straße, die am Flussufer der Isere entlang führt, und biegen links in das Tal der Arc ein. Bei St. Marie de Maurienne geht’s dann hinauf über den berühmten Wintersportort Valloire zum Col de Galibier. Diese Passstraße wurde 1876 erbaut und ist mit seinen rund 2642 m der fünfthöchste asphaltierte Gebirgspass in den Alpen. Er gehört zu den bekanntesten klassischen anstiegen der Tour de France, und man kann ihn getrost in einem Atemzug mit dem Mont Ventoux in der Provence oder dem benachbarten Alp d´ Huez nennen. In diesem Jahr überquert das Peloton der Tour de France den Galibier am 8. Juli. Der Pass trennt auch die Regionen Auvergne-Rhône-Alpes im Norden von der Region Provence-Alpes-Cote d´ Azur im Süden. Es ist auch eine kulturelle Grenze zwischen dem Franco-Provenzalischen und dem Okzitanischen. Zusätzlich verläuft über den Pass die Klimagrenze zwischen dem feuchten nordalpinen – und dem trockeneren mediterranen Klima. Traumhafte Bergpanoramen und schöne, alpine Landschaften belohnten die Reisenden bei bestem Wetter mit einer spannenden Fahrt zwischen Radfahrern und Motorrädern.
Nach der Abfahrt, über Den Col du Lautaret, führt uns die Route auf der Route National D 1091 nach Briancon mit seiner fantastischen, von dicken Mauern umfassten Altstadt. Rund 10.000 Einwohner wohnen in der auf rund 1326 m hoch gelegenen Stadt. Sie ist die höchstgelegene Stadt Frankreichs, nach der nationalen Definition als Gemeinde mit mehr als 2000 Einwohnern. Briancon hatte im 17./18. Jahrhundert eine strategische Lage am Weg nach Italien. Aus diesem Grund hat der Ort auch ein Festungssystem, welches heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Es ist ein Paradebeispiel für die Alpine Militärarchitektur. Besonders ist auch die Pont d´ Asfeld. Eine Brücke über der Durance, die als eine der saubersten Flüsse gilt. In rund 60 m Höhe verbindet sie die Altstadt mit den Festungen auf dem Berg. Gebaut wurde sie 1729-1731 unter dem Markquis Asfeld als große Steinbogenkonstruktion. Sie ruhte während des Baus auf einem hölzernen Lehrgerüst, das beim Ausschalen 1730 nur um 5 cm absackte. Eine technische Meisterleistung. Unser heutiger Campingplatz ist auch eine Art Meisterleistung. Es stehen hunderte Bäume zwischen den einzelnen Plätzen, die bei diesem tollen Reisewetter auch einen entsprechenden Schatten spenden. Aber jedes Fahrzeug findet seinen Platz. Morgen geht’s weiter in den Süden, und alle Teilnehmer sind gespannt auf „den goldenen Stern“.