
Wir verlassen das wunderbare Mittelmeer und machen uns auf in die frühere Papststadt Avignon. Vorbei ist jetzt der Ruhetag, das Schlemmen von französischen Spezialitäten bei der Campertafel und das Baden an den schönen Stränden am Mittelmeer. Jetzt ist wieder das Programm angesagt. Schließlich sind wir ja hier auf unserer Provence Tour, um Land, Stadt und Leute kennenzulernen. Wir starten in Richtung Avignon und und kommen als Erstes am Park Ornithologique de Pont Gau vorbei. Eine Freude für Interessierte der Fauna und Flora der Camargue. Als nächster Punkt passieren wir, kurz hinter Arles, die Abtei Montmajour. Diese Datei ist ein beeindruckendes Benediktinerkloster aus dem 10. bis 18. Jahrhundert. Heute eine sehenswerte Ruine mit offenem Kirchengewölbeturm und einem wunderschönen Kreuzgang. Dieser Kreuzgang und die Abteikirche sind romanisch gotische Bauwerke, mit Gewalt im Raum gefühlten. Ein Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert bietet Aussicht auf die Camargue und die Alpilles (kleinen Alpen). Eins war es ein wichtiger Pilgerort und beherbergte sogar eine Reliquie vom Kreuz Christi im Mittelalter. Auch Vincent van Gogh war hier, malte und zeichnete das Kloster mehrfach. Mehrfach war die Abtei Kulisse für Film und Fernsehen. Man soll sich sogar darin verlaufen können :-). Der große, geräumige Parkplatz macht es uns leicht, dort einen Zwischenstopp einzulegen. Vorbei an der Mühle von Daudet (war bis zum 1. Weltkrieg in Betrieb und ist heute ein Schriftsteller-Museum) steht das Miniatur-Wunderland „La Petite Provence“ auf dem Programm. Leider ist dieses seit einem halben Jahr geschlossen. Dort befindet sich nun eine Tennisanlage.
Für mich persönlich (der Tourguide) ist der nächste Spot ein Highlight auf dieser Strecke. Hoch oben auf einem 220 m hohen Plateau thront der Ort „Les Baux-de-Provence“. Knapp 300 Einwohner und viele Künstler leben in diesem kleinen französischen Ort, der als einer der schönsten Dörfer in Frankreich gilt. Der Ort wird von einer Burgruine beherrscht, die der Fläche nach eine der größten Frankreichs ist. Der Name des Ortes entstand aus dem provenzialischen Wort Baou, was so viel wie schroffer Felsen bedeutet. Die Aussicht ist einfach unbeschreiblich. Spuren der Besiedlung lassen sich auf 6000 v. Chr. datieren. Ach ja, wir sind nicht die Einzigen, die den Weg auf den schroffen Felsen finden. Les Baux hat jährlich über 1 Million Besucher. Und dann sind auch schon Hinweisschilder von Avignon zu sehen. Morgen werden wir Avignon vom Camp aus zu Fuß erreichen. Unser schattiges Camp liegt direkt an der Rhone und nur 10 Minuten von der Altstadt mit dem Papstpalast entfernt. Wie wir erfahren, war eine Mitreisende als Kind schon mal hier. Auch damals waren die Platanen groß. Heute stehen wir unter einem grünen Dach von Platanen und die Bäume sind sicherlich 25-30 m hoch. Mit einer netten Runde, mit Rosé aus der Region bis zum Einbruch der Dunkelheit beschlossen wir den Tag.