
Arles ist eine historische Stadt im Süden Frankreichs, in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, und hat kulturell wie historisch viel zu bieten. Sie ist ein bedeutender Schnittpunkt von römischer Geschichte, künstlerischem Erbe und moderner Kultur – ein Kleinod in der Provence, das antike Monumente, van Gogh und zeitgenössische Kunst vereint. Dies alles zu entdecken stand heute auf dem Programm, nachdem wir unser Camp in Cassis „Les Cigales“ verlassen hatten und nach Arles fuhren. Um 13:30 machten wir uns auf den kurzen Weg in die Stadt, um unsere heutige Stadtführerin Agnes bei dem LUMA-Turm zu treffen. Und dann fing Agnes in Ihrer unnachahmlichen Art an, uns den Turm zu erläutern. Der LUMA Tower in Arles ist das architektonische Herzstück des modernen Kunst- und Kulturzentrums LUMA Arles, entworfen von Frank Gehry und eröffnet im Juli 2021. Der Turm misst 56 Meter, verfügt über 12 Stockwerke (davon 10 nutzbare Ebenen) und sitzt auf einer 54 m weiten Glasrotonde, inspiriert von den römischen Arenen. Die Fassade ist umhüllt von rund 11 000 spiegelnden Edelstahl‑„Ziegeln“ und 53 asymmetrischen Glas‑Boxen. Diese Oberfläche soll das provenzalische Licht einfangen und die gewundene Form soll an die Wirbel in Van Goghs Himmel und andererseits die zerklüftete Landschaft der Camargue und Alpilles erinnern. Über die Hauptstraße in Arles ging es dann zu dem „Römischen Erbe“ von Arles. Die Rhonestadt war eine bedeutende Metropole im Römischen Reich und besitzt noch heute viele gut erhaltene römische Bauwerke: U.a. das Amphitheater (Arènes d’Arles) welches noch heute für Veranstaltungen genutzt wird und das antike Theater, Thermen, Konstantinsbäder, Alyscamps (römische Nekropole) und mehr. Viele Stätten sind seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe. Während wir durch die Altstadt gingen und Agnes lauschten, die mit ihrem charmanten Deutsch mit französischem Einklang, nicht müde wurde uns zu berichten was es in Arles alles zu sehen gibt, kamen wir zum berühmten Café, welches van Gogh 1888 in seinem Bild „Cafeterrasse am Abend“ verewigte. Bis heute kommen Touristen, sogar aus Fernost-wie wir feststellten ;-), um das Original-Café mit einem Foto des Gemäldes abzugleichen. Agnes erläuterte uns natürlich auch die Geschichte, wie van Gogh sein Ohr verloren hat. Nach dem Besuch der Rhone, die für Arles ein wichtiger Wasserweg ist und auf dessen Funktion sich auch der frühere Reichtum und Bedeutung der Stadt begründete, endete der Rundgang auf dem Marktplatz. Dort wurden wir Zeugen einer opulenten, lautstarken Hochzeit.
Auf dem Rückweg sind wir in den neunten Stock gefahren und haben uns von der fantastischen Aussicht bezaubern lassen. Realisiert wurde der Turm von der LUMA Foundation (Maja Hoffmann). Der Campus umfasst auf insgesamt 11 Hektar ehemalige Eisenbahn‑Werkstätten, renoviert von Selldorf Architects, umgeben von einem Park von dem bekannten Landschaftsarchitekten Bas Smets.