
Heute bringt uns der Bus in die Altstadt der ehemaligen Hansestadt Riga (ca. 630.000 EW). Die Altstadt, der Zentralmarkt und das Jugendstilviertel wurden zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Wir spazieren durch einen schönen Park, an der deutschen Botschaft vorbei, zu einem wichtigen Ort in der Geschichte des Landes: Das 1935 errichtete 42 m hohe Freiheitsdenkmal „Milda“ für „Vaterland und Freiheit“. An diesem Ort finden auch wichtige öffentliche Veranstaltungen statt.
Ein ganz besonders prächtiges Gebäude ist die 1860 im neoklassizistischen Stil erbaute Nationaloper.
Das im Tudorstil errichtete Haus der kleinen Gilde, das gegenüberliegende Haus der großen Gilde für verheiratete Kaufleute und das „Katzenhaus“ des reichen lettischen Kaufmanns zeugen von der früheren wirtschaftlichen Bedeutung und vom Reichtum der Stadt.
Am 80 m hohen Turm der Jakobikathedrale hängt eine Glocke, die dann läutet, wenn eine untreue Ehefrau vorbeigeht. Bei uns hat sie nicht geläutet…
Wir kommen zum Dom, dem größten mittelalterlichen Gotteshaus des Baltikums. Die 1884 errichtete Walcker-Orgel mit ihren 6.718 Pfeifen war damals die größte Orgel der Welt.
Wir sind am Rathausplatz, direkt daneben der Schützenplatz mit einem Denkmal für die gefallenen Soldaten und das Okkupationsmuseum.
Das Schwarzhäupterhaus ist das beeindruckendste Gebäude der Stadt. Es war das Zunfthaus der unverheirateten Kaufleute.
Wir stärken uns in einem vornehmen Restaurant in der Altstadt mit einem köstlichen 3-Gänge-Menü.
Anschließend fährt uns der Bus ins sogenannte Jugendstilviertel, auch Paris des Nordens genannt. Riga verfügt über etwa 800 Jugendstilgebäude. Das ist nirgendwo sonst auf der Welt zu finden. Wir sind beeindruckt von den schönen Fassaden. Über 20 dieser prachtvollen Jugendstilvillen gehen auf den russischen Architekten Michail Eisenstein (1867–1921) zurück.
Kleiner Exkurs: der uns allen bekannte Komiker Heinz Erhardt wurde am 20. Februar 1909 in Riga geboren. Die Markthallen sind die größten in Europa. Die vier Hallen sind aus den ehemaligen Dächern der Zeppelin-Hanger errichtet. Jetzt beherbergt jeder Pavillon einen anderen Bereich: Fleisch/Wurst, Milchprodukte/Käse, Fischprodukte, Süß- und Backwaren. Draußen unzählige Marktstände mit Obst, Gemüse, Blumen, Kleidung und vieles mehr. Hier versorgen sich die Einheimischen und auch wir mit allem, was man so braucht.
Danach haben wir Freizeit, um die Stadt selbst zu erkunden oder in einem der Cafés zu entspannen. Hier noch einige Impressionen:
Auf der Rückfahrt sehen wir den größten Fernsehturm Europas mit 369 m Höhe und nochmals die neue Nationalbibliothek, im Volksmund Lichtschloss genannt.
Am Abend sitzen wir bei schönem Wetter noch lange draußen beisammen.