
Heute verlassen wir das beschauliche Wigry und machen uns auf den Weg in das Herz der Masurischen Seenplatte – eine der schönsten und wasserreichsten Regionen Polens. Die Strecke führt uns durch grüne Hügellandschaften, kleine Dörfer mit oft noch ursprünglicher Bauweise und vorbei an dichten Wäldern. Die Masuren sind nicht nur ein Naturparadies, sondern auch eine Region mit bewegter Geschichte. Einst Teil Ostpreußens, gehörten sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zum Deutschen Reich. Nach Kriegsende wurde das Gebiet Polen zugesprochen, die deutsche Bevölkerung größtenteils vertrieben und viele Orte erhielten polnische Namen. Bis heute sind jedoch zahlreiche Spuren der deutsch-preußischen Vergangenheit sichtbar – sei es in der Architektur, in Kirchen oder auf Friedhöfen. Auf der Route waren viele Baustellen und Ampeln, was die Fahrt stellenweise recht mühsam machte.
Einige Teilnehmende nutzten die Gelegenheit für einen Abstecher nach Mamerki. Dort befindet sich eine gut erhaltene Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, die einst Sitz des Oberkommandos des Heeres war. Besonders ist die Nachbildung des legendären Bernsteinzimmers, das seit Ende des Krieges verschollen ist.
Am frühen Nachmittag erreichen wir unseren schönen Campingplatz am See. Wir stehen auf Rasen-Terrassen und haben einen wunderschönen Blick auf den See und die umliegende Natur.
Heute ist unsere Gruppe wieder komplett. Das Wohnmobil, das gestern in Litauen an einer Tankstelle wegen einer Panne zurückbleiben musste, und abgeschleppt wurde, ist wieder zu uns gestoßen. Die Freude über das Wiedersehen ist groß – ein schöner Moment. Abends kommt eine örtliche Folkloregruppe, die uns während des gemeinsamen Abendessens musikalisch unterhält.
In geselliger Runde genießen wir nicht nur die Klänge der Region, sondern auch die Stimmung direkt am Wasser – ein gelungener Ausklang des Tages in den Masuren.