Ostseeumrundung II – Tag 35: Stadtrundgang Nida und Bootsausflug

Der Tag beginnt mit einem Schreckmoment: An einem unserer Fahrzeuge finden wir einen Zettel unter dem Scheibenwischer – mit einer unschönen Botschaft: „Germans go home“. Leider sind wir nicht die ersten Reisenden, denen so etwas auf der Kurischen Nehrung passiert. Der Campingplatz informiert umgehend die Polizei, und die Überwachungskameras werden ausgewertet. Der Vorfall hinterlässt ein mulmiges Gefühl in der Gruppe.


Trotz allem starten wir mit unserem örtlichen Guide in den Tag und erkunden Nida, den Hauptort der Kurischen Nehrung. Der charmante Ort mit seinen bunt verzierten Fischerhäusern, gepflegten Vorgärten und farbenfrohen Holzzäunen erzählt viel über die bewegte Geschichte und Kultur der Region.


Anschließend unternehmen wir eine Bootsfahrt auf dem Kurischen Haff. Auf dem ruhigen Wasser gleiten wir entlang der Küste, vorbei an Dünen, kleinen Buchten und Natur pur. Wir nähern uns der russischen Grenze, weshalb unser Kapitän die Tour und alle Passagiere im Vorfeld anmelden muss. Auch vom Wasser aus erhalten wir viele spannende Informationen über die Nehrung – eine ganz besondere Perspektive.


Danach bleibt Zeit zur freien Verfügung: Einige besuchen das Thomas-Mann-Haus, andere erkunden die Kirche oder schlendern durch die Gassen Nidas. Auch das Bernsteinmuseum zieht Interessierte an. Wieder andere genießen einfach ein gemütliches Essen oder entspannen am Wasser.

Zurück auf dem Campingplatz dann die erlösende Nachricht: Die Polizei konnte den Verursacher des Zettels identifizieren – ein deutscher Staatsbürger, der auf der Kurischen Nehrung lebt und sich offenbar über das Verhalten mancher Wohnmobilisten ärgert. Er wurde mitgenommen und entschuldigte sich persönlich bei einem unserer Teilnehmer. Der Schreck sitzt zwar noch tief, aber das Thema ist abgeschlossen. Zeitgleich spielt sich am Campingplatz eine kleine Rettungsaktion ab: Ein Teilnehmer kommt nicht in sein Fahrzeug – der Funkschlüssel reagiert nicht. Mit etwas Geschick zwängt er sich schließlich über die Fahrertür so weit ins Fahrzeug, dass er das Hubbett hochfahren und von innen die Tür öffnen kann. Die Ursache ist schnell gefunden: Eine leere Batterie im Schlüssel. Zum Glück können wir aushelfen – Problem gelöst, Weiterreise gesichert! Am Abend sitzen wir gemeinsam zur Routenbesprechung zusammen, einige machen sich noch auf den Weg zur Düne. Dort genießen sie einen beeindruckenden Ausblick über das Haff und die untergehende Sonne.


Andere lassen den Tag spielend oder plaudernd gemütlich ausklingen – ein ereignisreicher Tag voller Kontraste.