Baltikum – Tag 26: Busfahrt „Heilige Linde“ und Besichtigung Wolfsschanze

Zusammen mit unserer Fremdenführerin „Marijelchen“ werden wir heute von unserem Bus abgeholt. Auf dem Weg zu unserem ersten Halt, der Wallfahrtskirche „Heilige Linde“, erzählt sie uns über die Geschichte und Lebensweise im alten Ostpreußen und auch über Land und Leute in der heutigen Zeit. Unser „Marijelchen“ spricht in der Art und Weise, die einige von uns an ihre Verwandten erinnert, die aus Ostpreußen fliehen mussten. Und so wird aus Tatiana dann schnell das „Ober-Mariellchen“ und aus Rainer der „Ober-Lorbass“. In der prachtvollen Wallfahrtskirche erleben wir dann auch ein Orgelkonzert und sehen, wie die Figuren auf der Orgel während des Spiels tanzen. Ein unvergesslicher Anblick.

Nach dem Konzert fahren wir dann weiter zur „Wolfsschanze“, dem ehemaligen Führerhauptquartier Adolf Hitlers in Ostpreußen, bis die deutschen Truppen selbst die Anlage im Januar 1945 zerstörten. In der zur Anlage gehörenden „Lagebaracke“, eigentlich eher Lagebunker, verübte Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Hitler, das bekanntlich misslang. Die Überreste der gesamten Anlage, die Ruinen der Bunker mit ihren meterdicken Wänden und Decken, gelegen in einem tiefen Wald, ein Areal, in dem sich dauerhaft über 2100 Personen aufhielten, all das wird uns von unserem äußerst sachkundigen lokalen Guide erklärt. Und irgendwie wirkt das alles doch sehr beklemmend.


In einem nahe der „Wolfsschanze“ gelegenen Restaurant gehen wir dann essen. Danach bringt uns unser Bus zurück zum Camp, aber wir erfahren noch von „Marijelchen“, wie man weibliche Störche von männlichen unterscheiden kann. Na ja. Da für das Gebiet, in dem unser Campingplatz liegt, eine Unwetterwarnung ausgerufen wurde, ziehen wir unsere Besprechung vor. Aus der Besprechung entwickelt sich dann ein gemütlicher Nachmittag bei Wein, der sich bis in den sehr späten Abend hineinzieht. Aber schön war es allemal.