
Wir haben festgestellt, dass die Kurische Nehrung ihren ganz eigenen Charme hat. Hier ist die Zeit teilweise stehen geblieben, hier ist das Licht anders, die Luft riecht anders, die Menschen sind irgendwie anders. Aber auf jeden Fall ist es hier wunderschön. Heute heißt es allerdings Abschied nehmen, denn wir verlassen diese wunderbare Gegend. Die Möglichkeit, sich noch einmal ein paar Besonderheiten auf dem Weg anzusehen, wie zum Beispiel den Hexenberg, wird genutzt.
Da eine Fahrt durch die russische Enklave Kaliningrad nicht möglich ist, fahren wir auf demselben Weg zurück, auf dem wir gekommen sind und setzen wieder mit der Fähre nach Kleipeda über. Von dort geht es dann weiter in das Landesinnere von Litauen.
Unser Zwischenziel ist der „Berg der Kreuze“ nahe der Stadt Siauliai. Auf diesem Berg, eigentlich ein 10 m hoher Hügel, den man auch als Nationalheiligtum Litauens bezeichnen kann, befinden sich letzten Zählungen zufolge über 100 000 Kreuze, und es werden täglich mehr. Dieser Ort gilt als Symbol für friedlichen Widerstand, und auch als in der Sowjetzeit diese Stelle mehrfach mit Bulldozern zerstört wurde, standen schon am nächsten Tag neue Kreuze auf dem Hügel.
Neben der Stadt Siauliai befindet sich ein kleiner Campingplatz, unser Ziel für die heutige Nacht. Leider hat es hier tagelang geregnet und der Grasboden ist doch etwas tiefer als gedacht, was auch die Reiseleiter feststellen mussten. Aber mit vereinten Kräften und der Unterstützung des platzeigenen Traktors wurde auch dieses Problem schnell behoben. Die heutige Besprechung musste dann auch leider unter den Regenschirmen stattfinden, was aber die Stimmung nicht schmälern konnte. Lediglich der Wein wurde etwas verwässert. Da aber schon der gestrige Abend lang war, geht es heute etwas früher ins Bett.