
Unsere Fremdenführerin Inese und unser Bus erwarten uns pünktlich an unserem Stadtcampingplatz, um uns Riga zu zeigen. Das Wetter hat schon am Morgen Sonnenschein und schwül-warme Luft zu bieten, und auf dem Weg in die Altstadt erhalten wir die ersten Informationen zu Stadt und Land. Man merkt sofort, unsere Fremdenführerin ist mit Herz und Seele dabei. Jene, die gestern schon die Altstadt von Riga besuchten, waren von der Stadt sehr angetan. Zum Ende der Besichtigung sind wir von der Stadt begeistert. Wir fahren auf der Vansu-Brücke über die Daugava, verlassen nahe dem Opernhaus den Bus, gehen durch einen Park Richtung Universität, vorbei an mehreren Botschaften, auch der deutschen. Wir erreichen das Freiheitsdenkmal Milda, errichtet 1935 und erfahren, warum eine Katze den aufgestellten Stadtnamen ziert. Zu all den Stationen erhalten wir Hintergrundinformationen von Inese. Sie versucht auf ihre eigene Art und Weise uns das Land, die Stadt und ihre Einwohner näherzubringen. An den Gilde-Häusern, dem Dom, der Jakobi-Kirche und dem Schwarzhäupterhaus (Zunfthaus der unverheirateten deutschen Kaufleute) lässt sich die frühere wirtschaftliche Bedeutung und der Reichtum der Stadt erkennen. Uns fällt auf, wie sauber die Stadt ist und wie gepflegt die Anpflanzungen aussehen.
Wir nutzen die Möglichkeit, etwas auf eigene Faust durch die Stadt zu schlendern, dann gehen wir zu unserem Restaurant, in dem uns ein hervorragendes 3-Gänge-Menü erwartet.
Nach einem kurzen Spaziergang zu unserem Bus werden wir in das Jugendstilviertel gefahren, das Paris des Nordens. Nirgendwo auf der Welt sind so viele Jugendstilgebäude zu finden wie in Riga, ca. 800. Über 20 davon gehen allein auf den russischen Architekten Michail Eisenstein zurück. Auch für Fotoshootings eine beliebte Kulisse. Ein alter Aberglaube sagt, dass es Glück bringt, ein Hochzeitspaar zu treffen. Schon dafür hat sich also der Besuch gelohnt. Von hier geht es weiter zu den Markthallen von Riga, den größten in Europa. Hier einzukaufen macht einfach nur Spaß.
Doch auch die schönste Stadtführung endet einmal und so werden wir wieder zu unserem Campingplatz zurückgefahren. Auf dem Weg zeigt und erklärt Inese uns wieder viel, dann verabschieden wir uns am Camp. Unsere Besprechung des nächsten Fahrtages findet noch statt, aber schon dabei wird schnell klar, dass der heutige Tag schön, aber auch anstrengend war. Die meisten nehmen Abstand von dem Vorhaben, nochmals in die Altstadt zu fahren, und so sitzen wir bei gesponsertem „Rotem und Weißem“ noch zusammen und lassen den Tag erschöpft, aber sehr zufrieden ausklingen.