Schnuppertour Skandinavien – Tag 10: Stadtrundfahrt Kalmar

Unser Busfahrer für die Stadtrundfahrt Kalmar wusste, in der ihm eigenen humorvollen Art, einiges zu berichten. Er war vor langen Jahren aus Griechenland nach Schweden ausgewandert und hatte daher in einigen Bereichen eine etwas andere Sicht auf die Dinge, was den Tag sehr unterhaltsam gestaltete. Unsere Stadtführerin nahmen wir an der Touristeninfo an Bord, um mit ihr zunächst das Schloss Kalmar zu besuchen. Die sehr schön gelegene Anlage wusste zu gefallen und hatte in der historischen Vergangenheit der Stadt eine herausragende Bedeutung. Kalmar, eine der ältesten Städte Schwedens, war nicht nur immer wieder Schauplatz im schwedisch – dänischen Konflikt und Krieg, sondern auch der Geburtsort der Kalmarer Union. Selbst die Hanse hatte an diesem, auch für den Handel bedeutsamen Ort, eine Niederlassung. Früher war die Umgebung des Schlosses (das heutige Stadtviertel Gamla Staden) der ursprüngliche Ort der Stadt Kalmar. Im Jahr 1640 beschloss jedoch der schwedische Reichsrat, aus Gründen der Sicherheit für die Bürger, diese zu verlegen auf die Insel Kvarnholmen und mit einer beeindruckenden Befestigung zu umgeben.


Im Anschluss besichtigten wir diese sogenannte Neustadt. An dieser neuen Stelle errichtete man auf Befehl des Königs Wälle und Bastionen, und innerhalb der Stadtmauern entstand ein rechtwinkliges Straßennetz rund um die Provinzverwaltung und die Kirche. Die Hauptstraße Storgatan verlief entlang der Längsachse des Stadtgrundrisses und über die beiden größeren Plätze Stortorget (Großer Markt) und Larmtorget. Unsere Stadtführerin wusste uns mit vielen Details und Hinweisen die Zeit kurzweilig erscheinen zu lassen, und sorgte damit für aufmerksame Zuhörer. Um die Mittagszeit verabschiedeten wir uns von der geführten Tour durch die Stadt, nicht jedoch, ohne vorher noch einen interessanten Stopp mit Blick auf die Ölandbrücke einzulegen. Die anschließende Zeit zur freien Verfügung in Kalmar wurde für gemütliches Bummeln und Shoppen, aber überwiegend auch zum Mittagessen genutzt.


Unser griechischer Busfahrer ließ es sich nicht nehmen, vor der Rückfahrt mit uns noch einen Fotostopp unter der Ölandbrücke einzulegen. Auf dem Campingplatz eingetroffen, nutzen wir das schöne Wetter für eine kurze Besprechung. Gegen Abend versammelten wir uns zwischen den Wohnmobilen, natürlich mit ausreichend Abstand, um uns die Zeit mit Wikinger-Schach zu vertreiben. Dies war eine hervorragende Idee von Marlies und Konrad, welche nicht nur die Utensilien in ihrer Heckgarage verstaut hatten, sondern auch gleichzeitig noch ein Fässchen Bier („Zielwasser“) beisteuerten. Fast alle Beteiligten sich mit großem Vergnügen an diesem Spiel, welches von jung (Anne) bis alt (keine Namen – der Autor schweigt, ausnahmsweise, diskret an dieser Stelle) gespielt wurde. Abschließen konnten wir diesen gelungenen Tag mit einem kleinen Spaziergang zum Wasser, wo uns ein romantischer Sonnenuntergang verzauberte.