Heute findet wieder ein Busausflug statt. Nach sehr kurzer Fahrzeit erreichen wir auf einem Hochplateau über Veliko Tarnovo das Dorf Arbanassi. Es gilt als Kleinod bulgarischer Architektur. Da sich der Ort an einer früheren wichtigen Handelsstraße befindet, gelangte er im 16. bis 18. Jhd., unter osmanischer Herrschaft, zu Wohlstand und Reichtum. Sogar mit Iran und Indien soll Handel betrieben worden sein. Entsprechend prachtvoll sind die Kirchen und Häuser ausgestattet, die wir besichtigen. Herausragend ist das Haus eines reichen Kaufmanns, das Konstanzaliev-Haus, erbaut Anfang des 17. Jhd..
Des Weiteren besichtigen wir die Christi-Geburt-Kirche. Die Fresken aus dem Jahr 1596 im Kircheninneren beziehen sich unter anderem auf die altgriechischen Philosophen. Das hatten wir doch auf unserer Reise schon mal?! Richtig: Bei den Moldauklöstern in Rumänien! Das Rad des Lebens ist ebenso einzigartig.
Danach besichtigen wir eine der reizvollsten Städte Bulgariens: Veliko Tarnovo, vom 12. bis 14. Jhd. Hauptstadt des zweiten bulgarischen Reiches und damals zweitwichtigste Stadt nach Konstantinopel. Schon die Lage der Altstadt ist etwas Besonderes. Die Häuser schmiegen sich terrassenförmig eng an einen steilen Felshang und sind nur über kleine Gässchen erreichbar. Unten fließt der Fluß Jantra. In den Häusern, deren Baustil aus der Wiedergeburtszeit stammt, befinden sich kleine Läden und Geschäfte und laden zum Bummeln ein. Ansonsten ist Veliko Tarnovo mittlerweile die zweitgrößte Universitätsstadt des Landes.
Die Stadt wird überragt vom Hügel Zarevez, dem Festungshügel. Über das westliche Haupttor betreten wir die riesige Festungsanlage. Von der Basilika und dem zentralen Palastkomplex sind leider nur noch Ruinen bzw. Grundmauern erhalten.
Am höchsten Punkt befindet sich eine wieder erbaute Kirche, die eine moderne Innenbemalung hat und jetzt als Museum dient.
So viel Kultur macht hungrig. In der Innenstadt genießen wir in einem schönen Restaurant unser köstliches 3-Gänge-Menü. Danach erkundet jeder für sich die Gassen in der Altstadt.
Am frühen Nachmittag bringt uns der Bus zurück zum nahen Campingplatz. Unser regelmäßiges Briefing für den morgigen Fahrtag nimmt aufgrund der vielen Besichtigungsmöglichkeiten etwas längere Zeit in Anspruch, die uns aber durch üppige Rotweinspenden versüßt wird. Wieder ein interessanter Tag und lustiger Abend.