Heute fahren wir vom Campingplatz aus mit dem Bus in die Stadtmitte von Aix-en-Provence, um uns mit unserem Guide Sonia für die Stadtbesichtigung zu treffen. Aix hat 140 000 Einwohner, ein Drittel davon sind Studenten, die hier hauptsächlich Jurisprudence studieren; die Stadt entstand als erste römische Siedlung in Gallien, nachdem die Kelten besiegt wurden. Der ursprüngliche Name Aquae Sextia Saluviorum gibt schon einen Hinweis auf die Heilquellen – aix = Wasser. Die Stadt besitzt insgesamt 106 Brunnen. Ihren Aufstieg verdankte sie zudem ihrer Lage an der Via Aurelia. Wir gehen zunächst auf den großzügigen Boulevard Cours Mirabeau, denn hier siedelten sich viele Adelige und noble Familien an, die teilweise auch noch heute, zumindest zeitweise, leben. Auch dem Roi René ist ein Brunnen gewidmet. Der König hält Trauben der Rebsorte Muscat in der Hand, die er in der Provence eingeführt hatte. Paul Cézanne ist ebenso ein berühmter Sohn der Stadt und ging mit dem Schriftsteller Émile Zola ins hiesige Gymnasium, da sich beide als Außenseiter fühlten, schlossen sie miteinander eine dicke Freundschaft. Vorbei am Palais de Justice zum Platz de l‘Hôtel de Ville mit einem Brunnen von 1755. Das Rathaus wurde von 1652 bis 1668 im italienischen Barock erbaut. Daneben steht das Stadttor Tour de l‘Horloge von 1510, die astronomische Uhr kam erst 1661 dazu. Der Weg führt uns weiter zur Cathédrale St-Sauveur und ist ein Mix aus fünf Baustilen. In ihrem Inneren sehen wir das Triptychon „Maria im brennenden Dornbusch“ von 1476. Die Orgel gibt es aus optischen Gründen in zweifacher Ausführung, wobei nur die an der linken Seite genutzt werden kann. Alle sind der Meinung, dass Aix eine Stadt mit besonderem Flair ist. Am Abend sitzen wir noch gemütlich bei einem Gläschen Wein zusammen und stoßen auf Klaus heutigen Geburtstag an.
