Masuren (RMI) – Tag 5: Stadtbesichtigung Torun

Heute Morgen starteten wir gut gelaunt mit unserer Stadtführerin direkt am Campingplatz. Ein gemütlicher Spaziergang über den Fluss Weichsel (ein weitgehend unregulierter und naturbelassener Strom), immerhin 1048 km lang und der längste Fluss Polens, führte uns direkt in die wunderschöne und lebhafte Innenstadt.


Die Stadt ist berühmt für seine leckeren Lebkuchen und vor allem den berühmtesten Sohn der Stadt, den Astronomen Nikolaus Kopernikus. Torun entstand 1233 als Stadtgründung des Deutschen Ordens. Als einer der am besten erhaltenen mittelalterlichen Siedlungskomplexe in Nordeuropa wurde die Altstadt bereits 1997 zum Welterbe der UNESCO ernannt. Die 1233 erbaute Ordensritter Burg bildet das Bindeglied zwischen der zeitgleich entstandenen Altstadt und der wenig später 1264 gegründeten Neustadt. Die Stadt war auch Mitglied der Hanse und der enorme Reichtum durch die Kaufleute spiegelt sich in den prachtvollen Bauwerken wieder.


In der Altstadt siedelten sich die Ritter und reichen Familien der Kaufleute, in der Neustadt die Handwerker an. Fragmente der ehemaligen Burg, inklusive Teile der Mauer, blieben bis heute erhalten.


Das eindrucksvollste Bauwerk im Zentrum von Torun ist das Altstädtische Rathaus, welches sich an einem sehr schönen Marktplatz, dem Neustädter Markt, befindet. Die Stadt lebt auch von den vielen jungen Menschen, bedingt durch die Universitäten. Dadurch gibt es eine hohe Anzahl von lebhaften und attraktiven Gaststätten aller Art, die zum Verweilen einladen. Ein Teil unserer Gruppe hat in einem traditionellen Lokal, sich zu Mittag, die für Polen berühmten „Piroggen“ schmecken lassen. Ebenfalls ein klassisches lokales Gericht in Polen ist die so genannte saure Suppe, die, unter anderem, aus Kartoffeln, Wurst und Gemüse besteht.


Beeindruckt hat uns auch die vielen kleineren Geschäfte, in der zum Teil noch die alte Handwerkskunst sich wiederfindet. Die Fassaden viele dieser Häuser sind bestens erhalten und ergeben ein farbenfrohes Ensemble an Gebäuden.


Natürlich darf in dieser Stadt auch eine Kathedrale, die Johanneskirche, in der 1473 Kopernikus getauft wurde, nicht fehlen.


Abschließend noch eine kleine Legende zu dem Flößerdenkmal in Torun. Dies ist ein Brunnen mit der Statue eines Geige spielenden Flößers. Um den Brunnen herum befinden sich auf dem Rand der Mauer einige goldene Frösche. Die Legende sagt, dass es in der Stadt eine Froschplage gegeben hat. Dies war so lästig, dass der Bürgermeister einen beträchtlichen Geldbetrag und die Hand seiner Tochter als Belohnung für den aussetzte, der die Stadt von den Fröschen befreite. Dies gelang dem Flößer Iwo, der die Frösche mit seinem Geigenspiel anlockte und sie durch das Chelmno-Tor aus der Stadt in ein Feuchtgebiet führte.


Nach der Rückkehr zum Campingplatz haben es sich die meisten Gäste vor ihren Fahrzeugen gemütlich gemacht. Zum Abschluss des erneut gelungenen Tages haben wir uns in der Abendsonne versammelt. Neben der Besprechung des nächsten Tages, hat ein Gast, mit prickelnden Getränken aus seiner Heimat, unsere Teilnehmer bestens verköstigt.